Dorea bekommt unter Schutzschirm einen neuen COO
Quasi parallel mit dem Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung hat Dr. Lothar Heinrich (Foto) seinen Job als Chief Operating Officer (COO) der Pflegegruppe Dorea angetreten. Heinrich löst Stephan Demmerle ab und bildet zusammen mit CEO Walter von Horstig und Finanzchef Volker Wentz nun die Geschäftsführung, die Dorea unter dem Schutzschirm neu aufstellen und zukunftsfähig machen soll. Damit wurde das Topmanagement innerhalb eines halben Jahres komplett ausgetauscht.

Dorea
Dr. Lothar Heinrich ist neuer Chief Operating Officer des Pflegeanbieters Dorea
DRACO® Downloadbereich
Im praktischen Downloadbereich von DRACO® können Sie kostenfreie Formulare und Broschüren ganz einfach herunterladen. Zum Beispiel das Wundkompendium, einen Schnellratgeber zum Ulcus cruris venosum oder einen Patientenüberleitungsbogen. Jetzt kostenfrei entdecken!
Der neue Mann fürs operative Geschäft war zuletzt Geschäftsführer der in Krefeld ansässigen Inoges Holding, einem Anbieter stationärer und ambulanter Therapieleistungen mit über 40 Einrichtungen und rund 1.600 Mitarbeitenden. Zuvor hatte der 57-jährige Mediziner, der ein MBA-Programm an der Universität St. Gallen absolviert hat, für die international tätigen Skan AG als Chief Innovation Officer gearbeitet.
Heinrich löst Stephan Demmerle ab, der das operative Geschäft der Unternehmensgruppe seit dem September 2019 verantwortet hat. Demmerle verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen, heißt es in einer Mitteilung. Erst Mitte Januar war Walter von Horstig vom Dorea-Beirat und der Gesellschafterin Groupe Maisons de Famille zum Vorsitzenden der Geschäftsführung berufen worden. Auch der dritte Geschäftsführer, Finanzchef Volker Wentz, ist erst seit November an Bord.
Wichtigste Aufgabe ein tragfähiger Sanierungsplan
Das Trio hat keine leichte Aufgabe. Denn Dorea hat am 20. April ein Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Dabei handelt es sich um eine besondere Form von Insolvenz. Für das Unternehmen besteht Gläubigerschutz und es kann sich unter Aufsicht eines gerichtlich bestellten Sachwalters restrukturieren. Die neue Geschäftsführung muss dazu einen Sanierungsplan für Dorea erarbeiten. Stimmen die Gläubiger dem zu, kann die Gruppe weitermachen.
Dorea ist einer der großen privaten Pflegeanbieter in Deutschland. Die Unternehmensgruppe betreibt 76 stationäre Einrichtungen, neun ambulante Dienste sowie Tagespflegen und betreute Wohnanlagen. Rund 5.500 Mitarbeiter pflegen und versorgen 7.500 Menschen.