Markt für digitale Helfer für Senioren schlummert noch
Rollatoren mit Hinderniserkennung, Fallsensoren und Notrufuhren – digitale Produkte gebe es viele und der Bedarf sei riesig, doch komme der Markt für die digitalen Helfer für Senioren nicht recht in die Gänge, meint Absatzwirtschaft-Autorin Christine Mattauch. Die Produkte seien nicht sexy und der Markt mit vielen kleinen Spezialanbietern unübersichtlich und fragmentiert. Es fehle zudem die Strahlkraft und Professionalität großer Marken.

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Das Design vieler Produkte ist verbesserungsfähig
"Die Großen warten ab, wie sich der Markt entwickelt", sagt Christoph Zimmermann vom Forschungszentrum Informatik (FZI). Er betreut das Portal "Wegweiser Smart Health", wo Interessenten Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen "Ambient Assisted Living" und Smart Home finden. Günther Ohland, Chef der Smart-Home-Initiative Deutschland, spricht etwas weniger Schönes aus: "Techkonzerne zeigen sich gern mit jungen, dynamischen Menschen. Mit Hilfsbedürftigen oder Kranken wollen sie sich lieber nicht identifizieren."
Dabei ist der Markt riesig: 18 Millionen Deutsche sind über 65 Jahre alt und die demografische Entwicklung wird die Zielgruppe weiter wachsen lassen. Zimmermann kritisiert in der Absatzwirtschaft das Design vieler Produkte. Extra große Tasten wiesen auf geringe Kompetenz hin und Farbe und Form vieler Produkte versprühten Krankenhaus-Charme. Senioren seien einfach eine ungeliebte Zielgruppe, kritisiert Ohland die Hersteller. Marketing-Experte Karl-Reiner Lassek empfiehlt bei der Vermarktung der Produkte, den Nutzen und nicht die Technik in den Vordergrund zu stellen. Wünschenswert sei, dass Produkte aus dem Karton heraus funktionieren oder dass für eine Installationshilfe gesorgt sei.