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23. Mai 2024 | 07:00 Uhr
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Mehrheit der Deutschen hält Pflege anfällig für Betrug

Das Gesundheitswesen hat in Sachen Betrug und Korruption keinen guten Ruf bei den Deutschen. 62 Prozent der 18- bis 70-Jährigen halten es anfällig für Mauscheleien, so eine Umfrage der Krankenkasse KKH. Und sie haben recht damit, denn durch Betrug, Korruption und Urkundenfälschung entstand allein der KKH im vergangenen Jahr ein Schaden von rund 3,5 Millionen Euro. Pflegedienste und Pflegeeinrichtungen fallen besonders negativ auf.

Handschellen Hände Betrug iStock Dmytro Skrypnykov.jpg

Die meisten Betrügereien im Gesundheitswesen werden in der Pflege aufgedeckt

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Die Schadenssumme ist eine der höchsten seit Gründung der Stelle zur Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen bei der KKH vor 23 Jahren. Den größten Schadenswert verursachten ambulante Pflegedienste mit rund 1,9 Millionen Euro, gefolgt von Apotheken mit gut einer Million Euro.

Ob Pseudo-Pflegepersonal eingesetzt, Arzneien gepanscht, Versichertenkarten missbraucht, nie erfolgte Behandlungen abgerechnet oder Berufsurkunden gefälscht werden: Betrug und Korruption ziehen sich laut KKH quer durch alle Leistungsbereiche des Gesundheitssystems. Die meisten Hinweise betreffen die ambulanten Pflegedienste mit 179 Verdachtsfällen und die stationäre Pflege mit 167. Damit gehen rund zwei Drittel aller neuen Fälle auf das Konto von Pflegeeinrichtungen.

KKH-Chefermittlerin Dina Michels beobachtet, dass sich der Pflegebereich zu einem Brennpunkt entwickelt habe. Ein Fallbeispiel: "Bei einem ambulanten Pflegedienst besteht der Verdacht, dass Pflegebedürftige intensivmedizinisch von Personal versorgt wurden, das dafür nicht ausgebildet war. Lebensnotwendige Medikamente wurden fehlerhaft gegeben, eklatante Mängel in der Hygiene in Kauf genommen und zudem Leistungen abgerechnet, die nie erbracht wurden", so Michels.

Betrug in der Gesundheitsbranche scheint ein offenes Geheimnis zu sein. 58 Prozent haben laut der Forsa-Umfrage selbst Erfahrungen mit Betrugsdelikten im Gesundheitswesen gemacht oder kennen Betroffene. Besonders auffällig auch hier der Pflegebereich. So geben 41 Prozent an, dass aus ihrer Familie oder ihrem Bekanntenkreis jemand trotz Pflegegrad wegen unzureichend ausgebildeter Pflegekräfte oder nicht erbrachter Leistungen nicht ausreichend versorgt worden sei.

Thomas Hartung

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