Mehrheit fordert Vollversicherung für die Pflege
Eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung spricht sich für den Ausbau der Pflegeversicherung zu einer Vollversicherung aus. Laut einer aktuellen Umfrage, die im Auftrag des Bündnisses für eine solidarische Pflegevollversicherung durchgeführt wurde, das unter anderem vom Paritätischen Gesamtverband unterstützt wird, befürworten 65 Prozent der Befragten eine Reform, die alle Pflegekosten abdeckt. Eine private Zusatzversicherung ist dagegen nur für 18 Prozent eine Option.
Paritätischer Gesamtverband
Joachim Rock, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, untermauert mit einer Umfrage die Forderung nach einer Pflegevollversicherung
Die repräsentative Umfrage, durchgeführt von Forsa im Auftrag des Bündnisses für eine solidarische Pflegevollversicherung, zeigt eine klare Tendenz: Fast zwei Drittel der Bundesbürger befürworten die Erweiterung der gesetzlichen Pflegeversicherung zu einer Vollversicherung, die sämtliche Pflegekosten übernimmt.
"Die Bevölkerung hat längst verstanden, dass Pflege nicht in Armut führen darf und solidarisch finanziert werden muss", sagt Joachim Rock, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes. Pflege sei nicht nur eine individuelle, sondern eine gesellschaftliche Herausforderung, die nicht länger auf private Zusatzversicherungen abgewälzt werden darf, so das Bündnis. Rock kritisiert die aktuellen Vorschläge der Bund-Länder-AG, die aus seiner Sicht Pflegebedürftige und deren Angehörige zusätzlich belasten würden.
Für das Bündnis bestätigen die Umfrageergebnisse die Forderung nach einer Pflegevollversicherung. Diese würde nicht nur Armut im Pflegefall verhindern, sondern auch eine Entlastung für pflegende Angehörige bieten. Ein gesundheitsökonomisches Gutachten, das im Januar 2025 vorgestellt werden soll, unterstreiche zudem, dass eine solche Vollversicherung langfristig durch die Einführung einer Bürgerversicherung finanziert werden kann.