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7. Mai 2025 | 07:00 Uhr
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Nächste Cyberattacke auf Pflegebetreiber trifft AWO Gießen

Die AWO Gießen ist Ziel eines Cyberangriffs geworden. Trotz erpresserischer Absichten der Hacker konnte die Versorgung in Pflegeheimen, betreutem Wohnen, ambulanter Pflege und weiteren Diensten ohne Einschränkungen aufrechterhalten werden. Möglich machten das funktionierende Backups, ein schneller Krisenstab und vorbereitete Sicherheitsmaßnahmen. Auch wenn der IT-Betrieb eingeschränkt ist und viele Prozesse derzeit manuell erfolgen, will die AWO kein Lösegeld zahlen.

Rund 40 Cyberangriffe auf Pflegeanbieter soll es vergangenes Jahr gegeben haben   

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Der Cyberangriff ereignete sich bereits Ende April. Die Attacke richtete sich gegen zentrale IT-Strukturen der AWO Gießen, die unter anderem ein Pflegeheim, ambulante Dienste, ein Seniorenzentrum, betreutes Wohnen sowie Essen auf Rädern und Alltagshilfe betreibt. Trotz der IT-Probleme konnte die Versorgung der Pflegebedürftigen sichergestellt werden. "Wir konnten unseren Auftrag uneingeschränkt erfüllen", betont Geschäftsführer Nils Neidhart. 

Die Notfallversorgung habe dank umfassender Backups und vorbereiteter Prozesse funktioniert, so Neidhart. Ab Montag lief der Betrieb regulär weiter, wenn auch mit analogen Mitteln. So erfolgt die Patientendokumentation derzeit wieder manuell.

Ein sofort eingerichteter Krisenstab unter Leitung des IT-Unternehmens Dokuworks übernahm die Koordination. Große Teile der IT sind nach wie vor vom Internet getrennt. "So können wir sicherstellen, dass die Angreifer nicht mehr im System sind", erklärt Markus Weber, der den Krisenstab leitet. Alle Laptops in den Einrichtungen werden derzeit neu aufgesetzt.

Die Hacker fordern offenbar ein Lösegeld, dessen Höhe aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt ist. Eine Zahlung werde es nicht geben, stellt Neidhart klar. Stattdessen arbeitet die AWO eng mit Polizei, Landeskriminalamt und Datenschutzbehörde zusammen.

Sorge bereitet der mögliche Datenabfluss: Zwar seien die besonders sensiblen Patientendaten geschützt, aber E-Mail-Adressen, Postadressen oder Telefonnummern könnten betroffen sein. Die vollständige Wiederherstellung der IT werde noch Wochen in Anspruch nehmen. Priorität habe die Wiederherstellung der unmittelbar für die Versorgung notwendigen Dienste.

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