Pflegeanbieter Ambulantis mit Investor auf Expansionskurs
Der Pflegeanbieter Ambulantis erhält Risikokapital von der belgischen Investmentgesellschaft Gimv. Das auf ambulante Pflege, Tagespflege und betreutes Wohnen spezialisierte Unternehmen ist mit mehr als 500 Mitarbeitern bereits in fünf Bundesländern aktiv. Nun möchte es sein Geschäft unter anderem auf Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen ausdehnen.

Ambulantis
Matthias Weber, Richard Simm und Stefan Buchkremer (von links) bleiben geschäftsführende Gesellschafter
So stemmen Sie den Generationswechsel in der Pflege
Bis 2035 wird rund jede fünfte Pflegefachkraft altersbedingt aus dem Beruf ausscheiden – und die nachrückende Generation Z bringt völlig neue Erwartungen mit. Wer junge Fachkräfte binden und gleichzeitig wirtschaftlich handlungsfähig bleiben will, braucht klare Strategien, zeitgemäße Strukturen und ausreichend Liquidität. Mit Factoring lassen sich Investitionen in Personal und Digitalisierung auch in angespannten Zeiten stemmen. Care vor9
Gimv werde an Ambulantis "einen signifikanten Anteil" halten und die Gruppe zusammen mit den geschäftsführenden Gesellschaftern Stefan Buchkremer, Richard Simm und Matthias Weber weiterentwickeln, heißt es in einer Mitteilung des Investors. Die drei Geschäftsführer haben Ambulantis 2012 in Berlin gemeinsam gegründet und bleiben in ihren bisherigen Funktionen.
Ambulantis will lieber neu gründen als andere Dienste übernehmen
Ambulantis hat Standorte in Berlin, Cottbus, Leipzig, Oldenburg, Schwerin und Wismar. Bei den meisten Standorten handelt es sich um Nachfolgeregelungen wie in Wismar, Berlin, Schwerin und Leipzig. Künftig will Ambulantis aber vor allem durch Neugründungen wachsen, so wie bereits in Oldenburg und Cottbus, sagt Simm gegenüber Care vor9.
"Wir hatten die Ambition, diesen Sprung zu wagen und haben deshalb einen Wachstumspartner gesucht, der mit unserer Situation umzugehen weiß, und mit dem wir unsere Kräfte bündeln können", sagt Simm. "Und natürlich möchte man auch jemanden, der zu einem passt – auch menschlich."
Das an der Euronext Brüssel börsennotierte Unternehmen Gimv hat ein Portfolio von rund 60 Unternehmen mit einem jährlichen Gesamtumsatz von vier Milliarden Euro und mehr als 20.000 Mitarbeitern. Gimv ist in den Benelux-Ländern aktiv, in Deutschland, Frankreich, Schweden, Irland, den USA und der Schweiz. In Deutschland investiert das Risikokapital- und Private-Equity-Unternehmen unter anderem in einen Anbieter von Komplementärmedizin (Complement Therapeutics), in eine Firma, die Maschinen für die Herstellung von Kunststoffbelägen für die Sportindustrie entwickelt und fertigt (SMG Sportplatzmaschine) und in eine Online-Lernplattform (Sofatutor).
Die Transaktion wird, wenn die Behörden zugestimmt haben, in den nächsten Wochen offiziell abgeschlossen sein.
Kirsten Gaede