Pflegedienst wird Körperverletzung und Betrug vorgeworfen
Ein Pflegedienst im Kreis Unna in Nordrhein-Westfalen soll Pflegeleistungen abgerechnet haben, die er nicht erbracht hat und nicht ausreichend qualifiziertes Personal für die Pflege von Intensivpatienten eingesetzt haben. Patienten in Lünen mussten verlegt werden. Der Geschäftsführer sitzt in Untersuchungshaft.
Die 54 Fälle von Abrechnungsbetrug datieren vom Januar 2016 bis Dezember 2020, berichten der WDR und das Portal Ruhr 24. Dabei sollen die Leistungsnachweise von dem Pflegedienst gefälscht worden und ein Schaden von einer Million Euro entstanden sein.
Die Heimaufsicht des Kreises Unna, habe mitgeteilt, dass sie die Verlegung von 13 Patienten aus drei Wohngruppen angeordnet habe, weil deren Versorgung nicht mehr gewährleistet sei. Denn die Pflegekräfte seien nicht mehr bezahlt und teilweise kurzfristig gekündigt worden. Infolge dessen sollen sie nicht mehr zur Arbeit erschienen sein.
Der Pflegedienst wollte sich bis jetzt nicht zu den Vorwürfen äußern. Ruhr 24 schreibt, dass in dem am 5. Oktober beginnenden Prozess Körperverletzung, schwere Pflegefehler, Abrechnungsbetrug und die Klage eines Patienten mit der Forderung nach 70.000 Euro Schmerzensgeld verhandelt werde.