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11. Januar 2024 | 07:00 Uhr
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"Pflegekooperative" will zur nationalen Einkaufsmacht werden

Als erste nationale Einkaufsgenossenschaft ist die neu gegründete "Pflegekooperative" nach sechsmonatiger Vorbereitungsphase zum Jahresbeginn operativ an den Start gegangen. Mit ihrer Hilfe soll die wirtschaftliche Situation von ambulanten Pflegediensten verbessert werden. "Perspektivisch wollen wir die Genossenschaft zu einer Marktmacht ausbauen", sagt Projektmanagerin Esther Läntzsch (Foto). Die beteiligten Mitglieder sollen von den Einkaufsvorteilen profitieren.

Esther Läntzsch agiert als Projektmanagerin für die Pflegekooperative

Die Gründungsmitglieder der Genossenschaft kommen allesamt aus der Pflege. Mit Esther Läntzsch konnte dank der Startinvestitionen eine hauptamtliche Projektmanagerin angestellt werden. Die Betriebswirtin kann auf eine 20-jährige Tätigkeit im Bankenwesen sowie über ein Jahrzehnt als Betriebsleiterin und Prokuristin in einer Großwäscherei zurückgreifen. 

Mit der Pflegekooperative eG soll den überwiegend heterogen organisierten Privatunternehmern die Möglichkeit der Zusammenarbeit ermöglicht werden, primär im Einkauf. Bis Jahresende sollen 400 bis 500 Mitglieder gewonnen werden, die Mindesteinlage für den Pflichtanteil beträgt zunächst 100 Euro. Grundsätzlich sei die Genossenschaft auch offen für Pflegeheime. "Perspektivisch möchten wir zehn Prozent aller ambulanten Pflegedienste in Deutschland für unsere Genossenschaft gewinnen, also rund 1.500 Betriebe", erklärt Läntzsch im Gespräch mit Care vor9. 

Mitglieder sollen von dem Mehrwert der Einkaufsgenossenschaft profitieren

Im Schnitt liege das jährliche Einkaufsvolumen pro Mitglied bei rund 5.000 Euro. "Durch die Bündelung über die Genossenschaft können wir Vorteile bei den Lieferanten zwischen zehn und 30 Prozent verhandeln", berichtet Läntzsch, die auch als Ansprechpartnerin für die Partner aus der Industrie fungiert. Von diesem Mehrwert würden die Mitglieder unmittelbar profitieren, da ihnen die Rabatte direkt zugutekämen. "Darüber hinaus erhalten wir Rückvergütungen durch die Lieferanten, die wir für die Finanzierung unserer Genossenschaft verwenden, alle Überschüsse gehen dann an unsere Mitglieder", erklärt die Projektleiterin. 

Man begreife sich derzeit als Start-up, viel Arbeit müsse noch erledigt werden. Derzeit ist in dem Shop der Genossenschaft nur ein einziger Lieferant mit seinen Produkten gelistet, der vornehmlich Hygiene- und Medizinprodukte anbietet. 

Über den Einkauf hinaus sollen den Mitgliedern im Laufe des Jahres Serviceleistungen zu Themen wie Personal, Marketing, IT, Mobilität oder Beratung angeboten werden. Auch der Bereich Weiterbildungen und Workshops soll inhaltlich bespielt werden. "Aufgrund der geringen Beiträge für die Mitgliedschaft in der Genossenschaft werden diese Zusatzleistungen aber nicht vollständig kostenfrei sein", so Läntzsch.

Pascal Brückmann

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