Reden, Proteste und offene Briefe zum Tag der Pflegenden
Am heutigen Donnerstag, dem 12. Mai ist der Internationale Tag der Pflegenden. Unternehmen, Verbände und Politik haben Aktionen organisiert, um das Augenmerk auf die Sorgen der Branche zu richten. In Berlin ist eine Demonstration geplant, viele Organisationen richten Forderungen an die Politik. Dabei geht es nicht nur um Wertschätzung, auch um Wege aus dem Pflegenotstand.
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Drei Stunden lang wollen Pflegekräfte ab 15 Uhr vor dem Gesundheitsministerium in Berlin in der Friedrichstraße für bessere Bedingungen protestieren. Aufgerufen dazu haben der Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) und die Pflegegewerkschaft Bochumer Bund. In Mainz plant das Bündnis Pflege zusammen mit der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz einen Flashmob. Ab 15 Uhr soll es auf dem Domplatz laut werden.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach stellt sich um 13 Uhr bei Pflegenetzwerk Deutschland den Fragen von Praktikern und Interessenverbänden. Wer will, kann die Diskussion über einen Livestream verfolgen. Dort soll auch der Blick auf innovative Forschungs- und Modellprojekte zur Stärkung der Pflegekräfte und zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen geworfen werden.
Bereits um 13 Uhr sieht die Tagesordnung des Bundestags eine Debatte zu den Arbeitsbedingungen in der Pflege vor, die ebenfalls live per Videostream verfolgt werden kann. Dabei geht es unter anderem um einen Antrag der Linken, das faktische Veto-Recht der kirchlichen Kommissionen bei den Arbeitsbedingungen in der Langzeitpflege zu streichen.
Verbände fordern Zeitenwende in der Pflege
Die Caritas fordert Systemwechsel nicht nur bei der Finanzierung der pflegerischen Infrastruktur und appelliert an die Politik, den Pflegeberuf aufzuwerten. Pflegekräfte müssten mehr eigenständige Kompetenzen bekommen, zum Beispiel das Recht eine Pflegediagnose zu stellen, medizinische Maßnahmen zu verordnen und Pflegebedarfe zu erheben."Wir werden uns an den Gedanken gewöhnen müssen, dass Pflege aufgrund von Personalmangel vielerorts nur noch eingeschränkt geleistet werden kann." Die Versorgungslücken würden in den kommenden Jahren noch größer.
Die Diakonie Hessen schreibt in einem offenen Brief: "Die ambulante Pflege darf nicht zum Stiefkind der Pflegeinfrastruktur werden." Die ambulanten Pflegenden kämpften sich durch einen Bürokratiewust und erhielten "immer neue Auflagen". Für Leitungskräfte sei die Pflege ein "Drahtseilakt".
Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats, kritisiert die Ampelkoalition. Im Koalitionsvertrag seien viele Vorhaben angekündigt worden. "Heute, sechs Monate später, herrscht angesichts der Umsetzung des Vertrags große Ernüchterung. Ein Bundesgesundheitsminister, der offensichtlich nur Pandemie kann, schadet der pflegerischen Versorgung nachhaltig", so Vogler.