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28. März 2023 | 20:35 Uhr
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Mailen

Reine Umlagefinanzierung der Pflege bald unbezahlbar

Die Überalterung der Gesellschaft bringt die reine Umlagefinanzierung der Pflegeversicherung durch Beiträge an ihre Grenze. Bleibe es dabei, müsse sich der Beitragssatz bis 2040 auf knapp sieben Prozent verdoppeln, um die steigenden Ausgaben zu decken, haben die Privaten Krankenversicherungen (PKV) ausgerechnet. Das sei politisch kaum durchsetzbar und beschwöre einen Generationenkonflikt herauf, so der Verbandschef Florian Reuther, der mehr Eigenvorsorge fordert.

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Wird die Pflegeversicherung für die Betragszahler nicht mehr finanzierbar?

"Der Elefant steht im Raum, jeder weiß um das Problem", aber die Politik reagiere nicht darauf, sagt Reuther. Die Zahlen seien bekannt: Bis 2040 werde es in Deutschland 5,7 Millionen Pflegebedürftige geben, gut ein Viertel mehr als heute. Bei gleichzeitigen Kostensteigerungen in der Pflege von fünf Prozent pro Jahr müsse der Beitragssatz auf 6,9 Prozent steigen, um die steigenden Ausgaben auszugleichen. Das wäre eine Verdoppelung des Beitragssatzes bis 2040.

Eine solche Steigerung sei politisch kaum durchsetzbar, sagt Reuther. "Das Umlagesystem kann nicht weiter belastet werden", meint der Verbandschef. "Die Politik soll sich ehrlich machen." Es sei schlicht kein Geld da, um weitere Leistungsversprechen zu machen. Zudem sei die jetzige Finanzierung der Pflegeversicherung nicht generationengerecht. "Wer heute 18 ist, der zahlt die Zeche dafür, was wir heute beschließen."

"Wir brauchen mehr Eigenvorsorge", ist der Lösungsvorschlag der PKV, betriebliche oder private Pflegezusatzversicherungen, die Kapital für den Pflegefall ansparten. Das gebe es zwar jetzt auch, aber die Politik müsse entsprechende Signale senden, so Reuther, etwa durch finanzielle Förderung. Heute müssten Unternehmen für betriebliche Pflegevorsorge ihrer Mitarbeiter auf die Versicherungsprämien Sozialversicherungsbeiträge und Lohnsteuer zahlen. 

Das Gutachten des Wissenschaftlichen Instituts der PKV zu den Pflegekosten und prognostizierten Beiträgen gibt es kostenlos auf der Website.

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