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3. Juni 2025 | 22:01 Uhr
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Was Pflege-Auszubildende an der Generalistik bemängeln

Vor allem mit den Altenpflegeeinrichtungen geht die "Junge Pflege" im Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) in ihrem Positionspapier "Evaluation der generalistischen Pflegeausbildung" hart ins Gericht. Dort seien die Anleitungszeiten und Entwicklungsmöglichkeiten gering. Es müsse in "attraktive Rahmenbedingungen" investiert werden. Was die Gruppe außerdem an der Generalistik bemängelt: Den Teams vor Ort sei nicht gut genug erklärt worden, worum bei der generalistischen Ausbildung geht.

Praxisanleitung wird in der Generalistik groß geschrieben. Allerdings klappt es nicht immer mit der Umsetzung  

Die Arbeitsbedingungen in der Altenpflege seien strukturell schlechter als in den Krankenhäusern. "Das hält viele potenzielle Pflegefachpersonen davon ab, sich langfristig für die Langzeitpflege zu entscheiden", heißt es im Positionspapier der "Jungen Pflege". "Wenn Auszubildende in der Langzeitpflege erleben, dass Fachpersonal herausfordernde Situationen allein bewältigen muss, die Vergütung geringer ausfällt und Karriere- und Entwicklungsperspektiven begrenzt erscheinen, wird dieses Feld als weniger attraktiv wahrgenommen." Nur wenn diese Voraussetzungen erfüllt seien, könne die Langzeitpflege im Wettbewerb um Fachkräfte bestehen – "und für Auszubildende zu einer bewussten und motivierten Berufswahl werden". 

Die Teams vor Ort nehmen die generalistische Ausbildung nicht ernst     

Ein weiteres zentrales Problem, so die "Junge Pflege", das auch im Krankenhaus fast allgegenwärtig sei: Den Pflegeazubis werde häufig mit Unverständnis begegnet. Immer wieder werde kritisiert, dass Krankheitslehre oder Anatomie in der Ausbildung zu kurz kämen. Es fallen Vorwürfe der Art "In deiner Ausbildung lernst du nichts mehr". Den Teams scheint oft nicht bewusst, dass der Fokus der Ausbildung die Kompetenzentwicklung ist. Es fehle, so das Resümee der DBfK-Gruppe, die "Sensibilisierung der Praxis für die generalistische Ausbildung".

Die "Junge Pflege" wünscht sich mehr Skill-Labs 

Was die "Junge Pflege" ebenfalls kritisiert: Die Anleitungszeiten von zehn Prozent während der praktischen Einsätze werden häufig nicht eingehalten. "Wie die Befragung vom DBfK zur Situation der Praxisanleitung unter Auszubildenden im Frühjahr 2024 zeigte, hatte die Hälfte der Auszubildenden Einsätze, in denen sie keinen Kontakt zu Praxisanleitenden hatten." Es müsse unbedingt untersucht werden, woran das liege. 

Außerdem wünscht sich die "Junge Pflege" mehr Skill-Labs, um medizinische Tätigkeiten wie spezielle Verbandswechsel, das Legen von Magensonden oder das Schreiben von Elektrokardiogrammen üben zu können. "Eine dreijährige Ausbildung kann nicht sicherstellen, dass alle seltenen Interventionen gesehen und erlernt werden. Dafür braucht es das praktische Lernen außerhalb der Patientenversorgung."

Das Positionspapier "Evaluation der generalistischen Pflegeausbildung" kann auf der DBfK-Website heruntergeladen werden.

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