Zahl der Azubis in der Pflege geht deutlich zurück
Die Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) sind alarmierend: Im vergangenen Jahr wurden sieben Prozent weniger Ausbildungsverträge zur Pflegefachkraft abgeschlossen als im Vorjahr, insgesamt 52.300. Tatsächlich könnte der Rückgang noch größer ausfallen, denn die Auswertung der Behörde ist vorläufig. Und der Blick ins Vorjahr zeigt, dass rund 5.000 Azubis ihre Ausbildung nicht angetreten haben.

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Die Pflege konnte letztes Jahr weniger junge Menschen für eine Ausbildung gewinnen als 2021
Zum Jahresende 2022 befanden sich nach vorläufigen Ergebnissen von Destatis insgesamt 146.500 Personen in der Ausbildung zur Pflegefachkraft. Davon hatten 52.300 Auszubildende im Jahr 2022 einen Vertrag unterschrieben. Gegenüber dem Vorjahr waren das sieben Prozent oder 4.000 weniger neu abgeschlossene Ausbildungsverträge.
Bei den Ergebnissen ist zu beachten, dass die vorliegenden Zahlen vorläufig sind und für das Jahr 2022 noch Datenlücken bestehen. Endgültige Ergebnisse zu den Auszubildenden in der Pflege sind voraussichtlich im Juli verfügbar. Letztes Jahr im April hatten noch 61.500 Berufsanfänger Ausbildungsverträge als Pflegefachkraft unterschrieben, am Ende aber nur 56.300 ihre Ausbildung auch wirklich angetreten. Fällt der Schwund 2022 ähnlich aus, könnte der Rückgang gar bei 15 Prozent liegen.
Hamburg und Hessen fallen am meisten zurück
Nach den vorläufige Zahlen entwickeln sich die Ausbildungszahlen in der Pflege je nach Bundesland recht unterschiedlich. Den größten Rückgang verzeichnen Hamburg mit 16 Prozent, Hessen mit 15 Prozent und Mecklenburg-Vorpommern mit 13 Prozent. Am besten steht noch Sachsen da mit minus zwei Prozent. Rheinland-Pfalz meldet zwar ein Plus, was aber daran liegt, dass 2021 eine "Untererfassung" vorgelegen habe, so die Statistikbehörde.
Wenig verwunderlich ist die Frauenquote bei den Pflege-Azubis hoch. Ende 2022 befanden sich 110.800 Pflegefachfrauen und 35.800 Pflegefachmänner in Ausbildung. Das entsprach einem Frauenanteil von 76 Prozent. Auch bei den Neuabschlüssen gab es wenig Bewegung, hier lag die Frauenquote bei 74 Prozent.