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10. September 2024 | 20:40 Uhr
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5 Tipps für die Suche nach ausländischen Pflegekräften

Auf der verzweifelten Suche nach Personal wenden sich immer mehr Pflegeanbieter an Personalagenturen, die Pflegekräfte aus dem Ausland vermitteln. Damit die Vermittlung erfolgreich verläuft, lohnt es sich aber, die Tipps der "Gütegemeinschaft Anwerbung und Vermittlung von Pflegekräften aus dem Ausland“ zu beherzigen. So empfiehlt es sich etwa, nach den konkreten Leistungen und der Dienstleistungskette zu fragen.

Ein Video-Call in der frühen Matching-Phase sorgt für emotionale Bindung   

Nichts ist so wichtig wie Geduld, wenn Pflegeanbieter Fachkräfte aus dem Ausland einstellen möchten. "Es ist ganz klar, dass die Kandidaten nicht morgen anfangen können zu arbeiten", sagt Ann-Christin Wedeking, die die Geschäftsstelle Gütegemeinschaft leitet. "Es dauert meistens ein bis eineinhalb Jahre, bis sie tatsächlich im Unternehmen anfangen können, denn sie müssen erst einmal Deutsch lernen, was wirklich eine schwierige Sprache ist, dann muss die Gleichwertigkeit des Abschlusses bestätigt werden und, und, und…"

Eine Vermittlung kann bis zu 15.000 Euro kosten 

So ist es kein Wunder, dass die Kosten meistens 10.000 Euro betragen und manchmal sogar Richtung 15.000 Euro tendieren. "Das ist oft abhängig davon, wie lange die Agenturen den Vermittlungsprozess begleiten, manche bleiben auch noch nach der Anerkennung dabei. Wenn die Kosten auch hoch scheinen: Man darf nicht vergessen, dass eine seriöse Vermittlung tatsächlich kostenaufwendig ist, und auch Stellenanzeigen meistens nicht günstig sind." Die Personalagentur wird üblicherweise in drei Tranchen bezahlt: bei der Beauftragung, beim Matching und beim Eintreffen der Pflegekraft am Arbeitsplatz.

Woran aber ist, außer angemessenen Kosten, noch zu erkennen, dass eine Agentur seriös ist? Um auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt Wedeking:

  1. Bitten Sie schon in einer frühen Phase des Matching um Kontakt zur Pflegekraft, bestehen Sie auf einem gemeinsamen Video-Call, auch wenn die Sprachverständigung noch nicht optimal ist. "So stellen Sie bereits eine emotionale Bindung her und merken schon an der abwehrenden oder entspannten Reaktion der Agentur auf ihre Bitte, ob sie vertrauenswürdig ist."          
  2. Versichern Sie sich, dass die Agentur das Gütesiegel "Faire Anwerbung Pflege Deutschland" trägt.
  3. Auch wenn die Agentur das Gütesiegel hat: Fragen Sie sie, ob sie die gesamten Kosten für die Pflegekräfte übernimmt? Für Sprachschule, Flug, Impfungen etc.? "Die Kriterien, so auch das Employer Pays Prinzip, müssen in der gesamten Dienstleistungskette, also auch von Unterauftragnehmenden, eingehalten werden", sagt Wedeking.   
  4. Lehnen Sie es ab, dass die Pflegekraft einen Blanko-Arbeitsvertrag unterschreibt. Das sei nicht fair, sagt Wedeking. "Wir alle wollen doch nicht irgendwo arbeiten und möchten wissen, was genau uns erwartet. Als Arbeitgeber lohnt es sich außerdem, von eventuellen Spezialkenntnissen der künftigen Mitarbeiterin oder des Mitarbeiters zu erfahren, um sie noch passender einsetzen zu können."
  5. Fragen Sie die Agentur nach ihren konkreten Leistungen. So vermeiden Sie beispielsweise, dass sie sich zu früh aus dem Vermittlungsprozess herauszieht.

Eine faire Anwerbung kommt übrigens nicht nur der Pflegekraft zugute, meint Wedeking. "Wenn sie im Vermittlungsprozess schlecht behandelt wird, vergiftet das die Atmosphäre und die Pflegekraft ist schnell wieder weg. Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser in Deutschland dürfen nicht vergessen: Sie stehen nicht nur in Konkurrenz zueinander: Sie stehen auch in Konkurrenz zu anderen Ländern wie Schweden, Norwegen, England, Kanada und den USA."

Kirsten Gaede

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