App soll Angehörige und Pflegedienste zusammenbringen
Eine App, über die Angehörige ihre Pflegeaufgaben planen und erledigen können, ist das Kernprodukt der beiden Gründerinnen Maximiliane Kugler und Alivia Faridi (Foto), die im Jahr 2022 das Pflege-Start-up Fabel gegründet haben. Die Refinanzierung des Services soll vor allem durch Werbung von Industriepartnern erfolgen. Für die Nutzer ist die App kostenfrei. Ab dem Frühjahr 2024 soll auch eine Tiefenintegration für Pflegedienste erstellt sein.
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Je nach Pflegestufe betrage die Unterstützung durch Angehörige schnell bis zu 30 Stunden pro Woche. Kein Wunder, dass viele Betroffene dieser Belastung auf Dauer nicht gewachsen sind. Aus diesem Grund haben die beiden Gründerinnen Fabel gegründet.
Denn es gebe immer wieder Dinge, die sich prinzipiell delegieren ließen, etwa Bestellungen im Internet oder andere Tätigkeiten, so die Gründerinnen. Die App soll dabei helfen, indem sie Transparenz über die Aufgaben herstellt und sie idealerweise von mehreren Personen gleichzeitig genutzt wird, ohne das der Überblick verloren geht. Die Kombination aus Koordination und Kollaboration bei der Pflege könne spürbare Entlastung verschaffen, wenn die Dienste und Tätigkeiten auf mehrere Schultern verteilt werden, so die Idee.
Über die App besteht die Möglichkeit, Aufgaben an einen weiteren Angehörigen, einen Nachbarn oder demnächst auch an einen ambulanten Dienst zu delegieren. Und umgekehrt. "Perspektivisch sollen die Pflegedienste auch Aufgabe oder Hinweise über die App an die Angehörigen geben können. Die Zettelwirtschaft ist dann Vergangenheit und die Pflegekräfte können künftig noch effizienter ihre Zeit für die eigentliche Pflege einsetzen", so Maximiliane Kugler im Gespräch mit Care vor9. Aufgaben, die medizinische Kompetenz erfordern, sollen nach wie vor die Fachkräfte übernehmen, die sich aber nicht mehr um Einkäufe und Ähnliches kümmern müssten und so für ihre eigentliche Arbeit mehr Zeit hätten, so die Idee.
Doch nicht nur die Tiefenintegration für die Pflegedienste wird gerade durch das Start-up vorangetrieben, sondern auch technische Verbesserungen wie eine integrierte Übersetzungsmöglichkeit innerhalb der App, damit die Kommunikation zwischen Angehörigen und Pflegekräften künftig noch reibungsloser erfolgen kann.
Aktuell sind es nur wenig tausend Nutzer, die Fabel im Einsatz haben. Aber die Zahlen würden kontinuierlich steigen. Perspektivisch will das Unternehmen, wenn das Produkt und die App ausgereift sind, den Service auch grenzüberschreitend anbieten. "Wir möchten nach und nach den europäischen Markt erschließen", so Kugler. Immerhin gebe es 80 Millionen pflegende Angehörige in ganz Europa.
Pascal Brückmann