Augustinum testet ferngesteuerten Roboter für Zuhause
Das Augustinum hat den Pflegeroboter "Robody" eine Woche lang in einer Münchener Seniorenresidenz getestet. Der Roboter, der von Pflegekräften ferngesteuert wird, soll bei Betreuung und Pflege im eigenen Zuhause unterstützen. Erste Erfahrungen zeigen Potenzial, aber auch Verbesserungsbedarf in der Technik, so Augustinum-Bewohnerin Marianne Hege (Foto).
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Entwickelt vom Münchener Start-up Devanthro, soll der Roboter ferngesteuert Pflegekräfte bei der Betreuung zu Hause unterstützen. Während des Tests übernahm Robody verschiedene Aufgaben, wie das Wecken, Anreichen von Medikamenten und die Begleitung bei den Mahlzeiten. Eine Pflegekraft steuert den Roboter live aus der Ferne und kommuniziert über dessen Bildschirm mit den betreuten Personen.
Die technische Übertragung erfolgt sicher und verschlüsselt, was den Datenschutz garantiert. Christian Linke, Geschäftsführer Pflege im Augustinum, sieht in der Digitalisierung der Pflege eine Chance. "Schon heute entlastet uns die Digitalisierung bei Dokumentation und Abrechnung. Intelligente Maschinen wie Robody könnten künftig noch weitere Aufgaben übernehmen."
Technik noch verbesserungswürdig
Während der Testwoche war Robody bei der Augustinum-Bewohnerin Marianne Hege im Einsatz. Sie fand das Zusammenspiel von Mensch und Maschine spannend und lobte die Interaktion: "Es hat mir Spaß gemacht, denn hinter Robody steckt ein Mensch, mit dem ich tatsächlich eine Beziehung aufgebaut habe." Hege, die früher als Psychologin gearbeitet hat, sieht großes Potenzial in der Technik.
Für einfache Aufgaben wie Brettspiele oder Gymnastikübungen sei der Roboter bereits gut geeignet. Bei pflegerischen Tätigkeiten bestehe allerdings noch Verbesserungspotenzial, merkt Hege an. "Robody ist im Moment noch wie ein Lehrling", sagt sie, "die Technik muss verfeinert werden, besonders bei der Ausführung komplexer Pflegeaufgaben".
Lösung für den Fachkräftemangel
Der Einsatz von Robody könnte eine Antwort auf den zunehmenden Personalmangel in der Pflege sein. Eine Pflegekraft kann mit dem Roboter aus dem Homeoffice mehrere Menschen an verschiedenen Orten betreuen. Dadurch könnte die Arbeitslast in der Pflegebranche zukünftig besser verteilt werden.
Die Pilotstudie, die von der Geriatrie-Forschungsgruppe der Charité begleitet wird, untersucht die Interaktion zwischen Mensch und Maschine. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass Robody als hilfreiche Ergänzung in der Pflege angesehen werden könnte. Langfristig könnte dies die Arbeit von Pflegekräften unterstützen, indem sie sich auf komplexere Tätigkeiten konzentrieren, während Robody Routineaufgaben übernimmt.
Thomas Hartung