Tipps für kompetenzorientiertes Arbeiten nach PeBeM
Die neue Personalbemessung (PeBeM) bedeutet vor allem auch, kompetenzorientiert zu arbeiten. Im Caritas Senioren-Haus Mandelbachtal wird dabei aber nicht nur auf die Qualifikation geschaut: Die Leitungskräfte nehmen dabei die tatsächlichen Fähigkeiten und Kompetenzen ihrer Mitarbeiter in den Blick. Sie arbeiten Stärken und Schwächen heraus mit Hilfe einer Persönlichkeitsanalyse.
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Manche Teams sind richtig froh über die PeBeM, weil sie ihnen geholfen hat, flexibler zu handeln und alte Routinen zu überdenken
"Wal, Hai, Delfin oder Eule – die Arbeit mit den vier Menschentypen nach Tobias Beck machte es einfach, seine Stärken und Schwächen zu finden", sagt Nicole Böldt von der Beratungsfirma "Umbruch Pflege", die das Senioren-Haus Mandelbachtal bei der neuen stationären Tourenplanung kürzlich begleitet hat. Der Wal steht für den ausgeglichenen, beständigen und empathischen Typen, der Hai ist die klassische willensstarke Führungskraft, der Delfin sprudelnd und lebendig, die Eule organisiert, ordnungsliebend und auch empathisch.
Die Einteilung der Menschheit in vier Typen, wie sie schon seit über 2.000 Jahren immer wieder vorgenommen wird, mag nicht jeden überzeugen. Aber grundsätzlich ist es nicht verkehrt zu schauen, dass Mitarbeiter auch entsprechend ihrer Persönlichkeit und ihrer Neigungen eingesetzt werden.
Die Aufgaben flexibler planen
Geschaut wird aber auch bei der Zuteilung der Aufgaben am Morgen vor der Magnetwand, was eine Fix-Leistung ist, die erbracht werden muss, und was eine Flexi-Leistung, die eventuell auf einen späteren Zeitpunkt am Tag oder auf einen anderen Tag verschoben werden kann. Das alles wird gemeinsam besprochen und für diesen Tag bestmöglich organisiert.
Hilfreich: Kleine Hinweise zu den Bewohnern auf der Magnettafel
Außerdem gibt es nun Sticker, die auf der Magnetwand zur Tourenplanung direkt neben den Namen der Bewohner platziert werden. Sie verraten, ob er beispielsweise ein Hörgerät oder eine Zahnprothese trägt, chronische Wunden hat oder Insulin braucht. "Das wird von allen Mitarbeitenden als sehr hilfreich empfunden – so sieht man auf einen Blick, was der Bewohner oder die Bewohnerin braucht", sagt Hausleiterin Jennifer Gräber.
Gewohnheiten der sozialen Begleitung überdenken
Auch die Soziale Begleitung stellte sich einer detaillierten Analyse. "Hier gab es am Anfang schon Widerstände", so Gräber, „aber am Ende haben sich alle darauf eingelassen. Aus der Analyse, was die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses wirklich an Angeboten wahrnehmen und wahrnehmen können, sind viele neue Ideen entstanden – auch dazu, wie wir es so organisieren können, dass es am Ende für alle passt." Ein Ergebnis ist etwa, dass das aufwendige Kuchenbacken und das weniger personalintensive Eis essen im Wechsel in den beiden Wohnbereichen stattfindet.
Der komplette Bericht steht auf der Website des Caritas Senioren-Hauses Mandelbachtal.