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22. August 2023 | 22:44 Uhr
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10-Punkte-Plan für konzertierte Aktion Pflege Niedersachsen

Das Land Niedersachsen hat alle Beteiligten an der Pflege an einen Tisch geholt und einen 10-Punkte-Plan zur Verbesserung der Situation erarbeitet. Drei davon sollen noch in diesem Jahr angegangen werden: der Bürokratieabbau, attraktive Arbeitszeitmodelle und der Ausbau der Kurzzeitpflege. Am Tisch sitzen neben der Politik auch Kassen, Betreiber und Berufsverbände.

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Ein Runder Tisch in Niedersachsen soll schneller Verbesserungen in der Pflege erreichen

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Beim Bürokratieabbau soll es vor allem um die Abrechnung zwischen Pflegeeinrichtungen und Pflegekassen gehen. Eine Projektgruppe wird in einer Region mit ausgewählten Einrichtungen unnötigen bürokratischen Aufwand identifizieren, modellhaft Alternativen entwickeln und im gesetzlichen Rahmen ausprobieren. Die Prozesse sollen sich später möglichst flächendeckend ausrollen lassen und so Pflegekräfte und Einrichtungsbetreiber in Niedersachsen von bürokratischem Aufwand befreien.

Eine Arbeitsgruppe aus dem niedersächsischen Pflegerat, der Gewerkschaft Verdi, Pflegekassen und Verbänden der Einrichtungsbetreiber soll attraktive Arbeitszeitmodelle entwickeln. Davon verspricht man sich, mehr neue Fachkräfte für den Beruf zu gewinnen und die aktuell Beschäftigten in der Pflege zu halten und zu einer Aufstockung der Stunden zu bewegen. Konkrete Ziele sind familienverträgliche Arbeitszeiten sowie die Minimierung von plötzlichen Arbeitseinsätzen oder geteilten Diensten.

Das dritte Vorhaben, das Niedersachsen dieses Jahr starten will, ist der Ausbau der Kurzzeitpflege. Dazu will die Landesregierung die Finanzierung optimieren und an die Vereinbarungen auf Bundesebene angepasst. Die Pflegekassen und die Einrichtungsbetreiber hätten sich darauf verständigt, die neuesten Empfehlungen des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenversicherungen gemäß SGB XI in Niedersachsen schnell umzusetzen. 

Thorsten Meilahn von der BPA-Landesgruppe Niedersachsen drängt zur Eile: "Die Pflegeeinrichtungen befinden sich auch in Niedersachsen unter starkem Druck." Die vielen Insolvenzen und Betriebsaufgaben von Pflegeeinrichtungen und ambulanten Diensten müssten alle alarmieren. "Für die Sicherung der wirtschaftlichen Handlungsfähigkeit der niedersächsischen Pflegeeinrichtungen und die damit einhergehende Versorgungsstabilität der Pflegebedürftigen brauchen wir weiterhin den Schulterschluss aller Beteiligten."

Weitere Vorhaben in dem 10-Punkte-Plan der konzertierten Aktion Niedersachsen sind unter anderem ein Förderprogramm zur Digitalisierung von kleinen Pflegebetrieben, die Synchronisierung von Pflegeheimkontrollen, ein Programm für Pflege-Assistenzkräfte, die Steigerung der Attraktivität des Pflegeberufs, die Schaffung von Studienplätzen und Modellprojekte zur Unterstützung pflegender Angehöriger.

Thomas Hartung

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