Arbeitsbedingungen der 24-Stunden-Betreuung in der Kritik
Nach Schätzungen arbeiten in Deutschland 300.000 bis 700.000 sogenannte 24-Stunden-Betreuungskräfte in Privathaushalten, wo sie ältere Menschen rund um die Uhr betreuen, pflegen und versorgen. Das Bundesarbeitsgericht hatte 2021 entschieden, dass für diese Arbeit täglich 24 Stunden Mindestlohn gezahlt werden muss. Doch die Realität sieht oft anders aus, berichtet Claudia Engelmann (Foto) vom Deutschen Institut für Menschenrechte.
DIMR Barbara Dietl
Claudia Engelmann fordert eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der 24-Stunden-Betreuung
Handlungsbedarf erkennen: WLAN-Zugang wird zur Pflicht
Seit der Corona-Pandemie ist klar, wie wichtig Internetzugang für soziale Kontakte vulnerabler Gruppen ist. Laut MDK (2023) boten nur 63 Prozent der Heime Bewohnern Internet im Zimmer. Bis 2025 soll eine bundesweite Regelung Internet und WLAN in Pflegeheimen verpflichtend machen. Mit Business WiFi von Vodafone steht eine einfache Lösung aus einer Hand bereit. Care vor9
Das Kernproblem bei der 24-Stunden-Betreuung seien ausufernde Arbeitszeiten und unbezahlte Arbeit. Neben der Pflege und Betreuung müssten die Arbeitskräfte, meist Frauen aus Polen, Bulgarien und Rumänien, in vielen Fällen Haushaltsarbeiten wie Einkaufen oder Waschen übernehmen. Auch Aggression, Gewalt, Beleidigungen und Drohungen gehörten oft zum Alltag, sagt Engelmann gegenüber dem Evangelischen Pressedienst.
Engelmann fordert, dass die Beschäftigungsverhältnisse für die Rund-um-die-Uhr-Betreuung grundsätzlich rechtlich geklärt werden müssten. Das umfasse unter anderem ein klares Tätigkeitsprofil, verbindliche Qualitätsstandards für Vermittlungsagenturen, Beschwerdemöglichkeiten und flächendeckend mehrsprachige Beratungsangebote für die Betreuungskräfte.
Die Bundesregierung habe im Koalitionsvertrag vereinbart, das Problem anzugehen. Doch bisher seien keine Taten gefolgt, klagt Claudia Engelmann.