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8. August 2023 | 07:00 Uhr
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Arbeitsbedingungen der 24-Stunden-Betreuung in der Kritik

Nach Schätzungen arbeiten in Deutschland 300.000 bis 700.000 sogenannte 24-Stunden-Betreuungskräfte in Privathaushalten, wo sie ältere Menschen rund um die Uhr betreuen, pflegen und versorgen. Das Bundesarbeitsgericht hatte 2021 entschieden, dass für diese Arbeit täglich 24 Stunden Mindestlohn gezahlt werden muss. Doch die Realität sieht oft anders aus, berichtet Claudia Engelmann (Foto) vom Deutschen Institut für Menschenrechte.

Deutsches Institut für Menschenrechte Claudia Engelmann Foto DIMR Barbara Dietl

Claudia Engelmann fordert eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der 24-Stunden-Betreuung

Das Kernproblem bei der 24-Stunden-Betreuung seien ausufernde Arbeitszeiten und unbezahlte Arbeit. Neben der Pflege und Betreuung müssten die Arbeitskräfte, meist Frauen aus Polen, Bulgarien und Rumänien, in vielen Fällen Haushaltsarbeiten wie Einkaufen oder Waschen übernehmen. Auch Aggression, Gewalt, Beleidigungen und Drohungen gehörten oft zum Alltag, sagt Engelmann gegenüber dem Evangelischen Pressedienst

Engelmann fordert, dass die Beschäftigungsverhältnisse für die Rund-um-die-Uhr-Betreuung grundsätzlich rechtlich geklärt werden müssten. Das umfasse unter anderem ein klares Tätigkeitsprofil, verbindliche Qualitätsstandards für Vermittlungsagenturen, Beschwerdemöglichkeiten und flächendeckend mehrsprachige Beratungsangebote für die Betreuungskräfte.

Die Bundesregierung habe im Koalitionsvertrag vereinbart, das Problem anzugehen. Doch bisher seien keine Taten gefolgt, klagt Claudia Engelmann.

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