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22. November 2021 | 07:00 Uhr
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Auch Pfleger und Pflegerinnen sollen beraten und impfen

Um das Impftempo zu beschleunigen, sollten auch Pflegefachkräfte zum Einsatz kommen, fordert Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats (Foto) angesichts der explodierenden Infektionszahlen. Die Fachkräfte von Heimen und Pflegediensten seien dafür ausreichend qualifiziert. Einer Impfpflicht für Mitarbeiter, die vulnerable Menschen versorgen, wäre für den Pflegerat unter bestimmten Bedingungen akzeptabel.

Vogler Christine Präsidentin Deutscher Pflegerat Foto Gudrun Arndt.jpg

"Um die vierte Welle aufzuhalten, muss es gelingen, die Impfungen gegen das Coronavirus insbesondere für Hochbetagte sowie für Menschen mit Vorerkrankungen zu beschleunigen", sagt Vogler. "Dazu können Pflegefachpersonen einen wichtigen Beitrag leisten." Das Pflegefachpersonal sei dafür ausreichend qualifiziert, so die Präsidentin des Deutschen Pflegerats (DPR).

Pflegefachkräfte hätten gelernt, Injektionen zu verabreichen, hätten ein vertrauensvolles Verhältnis zu den Pflegebedürftigen und würden deren gesundheitliche Situation kennen. "Sie können sie zur Impfung aufklären und diese durchführen", so Vogler. International sei es in vielen Ländern üblich, dass Pflegefachpersonen Impfkampagnen von der Beratung bis zum Impfen eigenständig durchführten.

Der DPR hat sich auch in der Debatte um eine Impfpflicht für bestimmte Gruppen geäußert und "unterstützt die Empfehlung des Deutschen Ethikrates zur Prüfung einer Impfpflicht gegen Covid-19 für Mitarbeitende in Bereichen, in denen besonders vulnerable Menschen versorgt werden". Die isolierte Diskussion um eine Impfpflicht nur für Pflegende sei damit vom Tisch, so Vogler. Allerdings dürfe die Aufzählung der vom Ethikrat genannten Gruppen nicht abschließend sein. Und die Kriterien für eine mögliche Auswahl von Berufen müssten nachvollziehbar und juristisch sauber definiert sein.

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