Bochumer Bund positioniert sich als Gewerkschaft gegen Verdi
Die noch junge Pflegegewerkschaft Bochumer Bund mischt sich in den Tarifstreit von Verdi und den kommunalen Arbeitgebern ein. "Schon die Forderungen von Verdi sind in der Gesamtheit aus Pflegesicht mangelhaft", heißt es in einer Pressemitteilung des Bochumer Bunds. 10,5 Prozent mehr Gehalt oder mindestens 500 Euro mehr pro Monat seien für die Pflege "keinerlei gesonderte Verbesserungen".
Das Angebot der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) zeige, dass dort "der Wert der Pflege noch weniger zu spüren ist". Bei einer Laufzeit von 27 Monaten sollen die Gehälter in zwei Schritten um einmal drei Prozent und das Jahr darauf um zwei Prozent erhöht werden. "Dazu kommen untaugliche Einmalprämien zum Inflationsausgleich", kritisiert der Bochumer Bund.
Die Forderung der erst 2020 gegründeten Gewerkschaft sind ein Einstiegsgehalt für Pflegefachkräfte von 4.500 Euro und eine Begrenzung der Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden. Damit will sich der Bochumer Bund profilieren und Mitglieder gewinnen.
"Ohne eine Spartengewerkschaft ist die Pflege verloren", verbreitet der Bochumer Bund und gibt Einblick in seine Strategie. "Spartengewerkschaften sind effektive Verhandlungspartner, wie die Beispiele bei Lokführer:innen und Pilot:innen zeigen", sagt Hermann Pilz, Leiter der Tarifkommssion. Diese seien in den Verhandlungen immer deutlich erfolgreicher als Mischgewerkschaften.