"Deutschland ist kein attraktiver Arbeitsort für Pflegende"
Die deutsche Sprache sei kompliziert und die Arbeitsbedingungen in der Pflege unzureichend, sagt die Präsidentin des Deutschen Pflegerates, Christine Vogler (Foto). Sie habe schon viele Azubis aus den Philippinen oder Vietnam kennengelernt, die nach vier oder fünf Jahren Arbeit in ihre Heimat zurückgekehrt sind, weil die Altenpflege schlechter bezahlt sei als der Krankenhausbereich und sie von der deutschen Bürokratie entnervt seien.
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Das Fazit von Vogler fällt ernüchternd aus: "Die Möglichkeit der Personalgewinnung aus dem Ausland stellt in der Pflege kein dauerhaft tragfähiges Konzept dar." Gegenüber der Deutschen Welle erklärt sie, dass es immer schwieriger werde, Menschen zu finden, da immer mehr Länder in eine Pflegenotstand-Situation kämen.
Voglers Auffassung wird von Borja López de Castro bestätigt. Der Spanier vermittelt mit seinem Dienst "Enfermeras Alemania", auf Deutsch "Krankenschwestern Deutschland", Pflegepersonal aus Lateinamerika an Universitätskliniken in Freiburg, Köln oder Aachen. Es gebe zwar erfolgreiche Methoden Arbeitskräfte anzuwerben, doch es fehlten Strategien, dass diese auch blieben. "Es ist eine Sache, Personal für Integration zu haben, eine andere Sache ist aber ein Integrationskonzept, das in die Tat umgesetzt wird. Es gibt häufig kein Follow-Up für das Pflegepersonal, das Hauptproblem ist der Mangel an Information und Transparenz über die Arbeitsbedingungen", bemängelt López de Castro.