Startschuss zu Pilotprojekt zur Personalbemessung beim BRK
Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) hat ein Pilotprojekt zur neuen Personalbemessung auf den Weg gebracht. In zehn stationären Pflegeeinrichtungen sollen die bundesweit einheitlichen Vorgaben umgesetzt werden, die die bisherige starre Fachkraftquote ablösen soll und die Personalausstattung künftig an den Pflegegraden der Bewohner festmacht. Das erfordert eine neue Organisation des Pflegepersonals und der Prozesse.
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Die neue Personalbemessung wird jetzt in zehn Einrichtungen des Bayerischen Roten Kreuzes getestet
Handlungsbedarf erkennen: WLAN-Zugang wird zur Pflicht
Seit der Corona-Pandemie ist klar, wie wichtig Internetzugang für soziale Kontakte vulnerabler Gruppen ist. Laut MDK (2023) boten nur 63 Prozent der Heime Bewohnern Internet im Zimmer. Bis 2025 soll eine bundesweite Regelung Internet und WLAN in Pflegeheimen verpflichtend machen. Mit Business WiFi von Vodafone steht eine einfache Lösung aus einer Hand bereit. Care vor9
Kernpunkt ist die Aufhebung der bisherigen Fachkraftquote und eine verstärkte Fokussierung auf die Pflegegrade der Bewohner. Dieser Ansatz ermöglicht einen besseren Einsatz der Pflegepersonen, indem deren Qualifikationen und Kompetenzen stärker berücksichtigt werden. Die flexible Fachkraftausstattung passt sich den aktuellen Erfordernissen in der Einrichtung an. Das bedeutet, je mehr Bewohner mit einem hohen Pflegegrad zu versorgen sind, desto höher muss der Anteil an Fachkräften sein und umgekehrt.
Der Startschuss für das BRK-Pilotprojekt fiel vergangene Woche mit einer Fachtagung, an der sich 150 Praktiker aus allen BRK-Pflegeeinrichtungen mit den zehn am Projekt beteiligten Heimen austauschten. "Das Projekt hat zum Ziel, dass Pflegefachkräfte wieder mehr pflegen und anderweitige Aufgaben delegieren können", sagt Armin Petermann, stellvertretender BRK-Landesgeschäftsführer. Die Personalbemessung führe dadurch zu einer erhöhten Personalbindung und sei damit eine große Chance Pflegepersonal zu halten, glaubt Petermann.
Dabei sei klar, dass die Pflegefachkräfte "die Verantwortung für den gesamten Pflege- und Betreuungsprozess tragen und die Aufgaben, je nach Anforderungen, an weitere Pflegekräfte delegieren". So hätten sie selbst mehr Zeit für die Vorbehaltsaufgaben. Bei der Umsetzung der neuen Personalbemessung soll ein Pflegeorganisationsmodell helfen. "Es gibt keine Arbeit in einer Pflegeeinrichtung, die nicht wichtig ist. Von der Personalbemessung können alle Mitarbeitenden in den Einrichtungen profitieren, weil diese für Rollenklarheit sorgt."
Thomas Hartung