Ein Drittel der Caritas-Pflegekräfte gehen bis 2035 in Rente
In den nächsten zehn Jahren geht etwa ein Drittel der Caritas-Mitarbeiter in Rente. Auch wenn die Altersstruktur fast in allen Branchen Probleme bereitet, ist die Caritas doch besonders betroffen: Von allen Beschäftigten in Deutschland sind rund 24 Prozent 55 Jahre und älter, bei der Caritas sind es jedoch 31 Prozent.

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Bei der Caritas ist die Fluktuation relativ gering, viele Mitarbeiter bleiben bis zur Rente
Nur ein Drittel der Caritas-Mitarbeiter sind jünger als 40 Jahre. Das vergleichsweise hohe Alter der Caritas-Beschäftigten erklärt der Sprecher der Dienstgeberseite der Caritas (DGS), Johannes Brumm, vor allem mit der geringen Fluktuation bei den fast 2.500 Caritas-Trägern.
Allerdings regieren die Caritas-Unternehmen schon mit einem "hohen Ausbildungsengagement", wie Brumm sagt. Über 70 Prozent der Träger bilden aus, ein Drittel sogar über den eigenen Bedarf hinaus. Das trage dazu bei, dass die Besetzungsquoten offener Stellen mit rund 84 Prozent deutlich über dem Branchendurchschnitt lägen.
27 Prozent der Caritas-Pflegeanbieter suchen Pflegekräfte im Ausland
Inzwischen suchen auch immer mehr Caritas-Träger Personal im Ausland: bei den Krankenhäusern ist es fast jeder Zweite, in der Altenhilfe sind es knapp 27 Prozent. Das scheint der richtige Weg, denn vielerorts zeigt sich, dass der Beschäftigungszuwachs nur noch auf zugewanderte Pflegefachkräfte zurückgeht – etwa in Sachsen-Anhalt, wo die Zahl der Pflegefachkräfte sich dank der ausländischen Kollegen von 2023 auf 2024 um 20 Prozent erhöht hat.
Bei Deutschlands größtem kommunalen Pflegedienstleister "Vivantes Hauptstadtpflege" in Berlin ist man sich sogar sicher: Ohne die intensive Akquise in Vietnam hätte man es nicht geschafft, die Zahl der Pflegeplätze innerhalb von neun Jahren von 1.000 auf 2.362 mehr als zu verdoppeln.
Die Zahlen zur Beschäftigtenstruktur bei der Caritas geht aus dem aktuellen Caritaspanel hervor, eine Umfrage der Dienstgeberseite der Caritas unter 277 Caritas-Trägern mit insgesamt circa 3.500 Betrieben und 135.000 Beschäftigten.
Kirsten Gaede