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9. Januar 2024 | 18:26 Uhr
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Gesundheitsimmobilien werden zum Ladenhüter

Das Geschäft mit Gesundheitsimmobilien in Deutschland ist im vergangenen Jahr erneut eingebrochen. Das Transaktionsvolumen ging um über 60 Prozent zurück und sank auf unter eine Milliarde Euro, so der Immobiliendienstleister CBRE in seiner jährlichen Analyse. 2021 wechselten noch Gesundheitsimmobilien für dreieinhalb Milliarden Euro den Eigentümer.

Baustelle Hotelbau Pflegeheim Foto iStock ilkercelik

Investoren halten sich bei Gesundheitsimmobilien stark zurück

CBRE beziffert das Transaktionsvolumen für Gesundheitsimmobilien 2023 auf 931 Millionen Euro. Das waren 63 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor, als CBRE den Markt noch auf 2,4 Milliarden Euro schätzte. Damit hat sich der negative Trend noch verstärkt, denn 2021 wurden noch Gesundheitsimmobilien für 3,7 Milliarden Euro verkauft. Von diesem Rekord ist fast nur noch ein Drittel übrig.

Mit 578 Millionen Euro entfiel der Großteil des Transaktionsvolumens auf Pflegeheime. Auf Platz zwei lag Betreutes Wohnen mit 262 Millionen Euro. Die Relevanz aller anderen Segmente war deutlich geringer: Reha-Kliniken sowie Ärztehäuser verzeichneten ein Transaktionsvolumen von jeweils 39 Millionen Euro und Kliniken nur von 14 Millionen Euro. Der Anteil internationaler Investoren ging ebenfalls zurück und betrug 17 Prozent.

Immobilienexperten erwarten Kehrwende

"Das vergangene Jahr brachte jedoch auch eine positive Erkenntnis", sagt Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland. "So gab es zwar diverse Betreiberinsolvenzen im Pflegeheimsegment, für die Objekte fanden sich jedoch in der Regel schnell neue Betreiber – oft ohne Abstriche bei den Mieten und Pachten." Das Betreiberrisiko sei zwar real, aber deutlich überschaubarer als von vielen Akteuren befürchtet. Die Spitzenrendite für Pflegeheime stieg auf 5,2 Prozent.

CBRE bleibt daher optimistisch, was den Ausblick für dieses Jahr angeht. Seniorenimmobilien, Gesundheitszentren und soziale Infrastruktur stünden insbesondere bei institutionellen Investoren weit oben auf der Agenda. Für die soziale Transformation Deutschland werde privates Kapital benötigt, zumal es nicht nur an bezahlbaren Wohnformen für eine alternde Gesellschaft fehle, sondern auch an modernen, leistungsfähigen Gesundheitsimmobilien. Die Geldpolitik und bessere Renditen würden das Immobilieninvestment wieder attraktiver machen.

Thomas Hartung

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