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11. Juli 2022 | 17:22 Uhr
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Mailen

Gewerkschaften haben bei Pflegekräften einen schweren Stand

Der gewerkschaftliche Organisationsgrad in der Altenpflege wird von Fachleuten auf nur neun Prozent geschätzt. Der Krankenpfleger Benjamin Jäger sah sich bei der Gewerkschaft Verdi nicht gut aufgehoben, weil nach seiner Auffassung die Pflege dort nur ein kleiner Fachbereich von vielen sei. Als Konsequenz gründete er 2020 mit dem Bochumer Bund eine Gewerkschaft nur für Pflegekräfte.

Streik Gewerkschaft Foto iStock DanielVilleneuve

Nur wenige Pflegekräfte sind Mitglied in einer Gewerkschaft

Der Politikwissenschaftler Wolfgang Schröder von der Uni Kassel ist skeptisch, was den Erfolg des Bochumer Bundes anbelangt: "Das sind sehr engagierte junge Leute, denen es aber bisher nicht gelungen ist, auch nur ansatzweise an die Qualität einer Gewerkschaft heranzukommen", sagt er im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk. Doch Verdi hätte die besseren Karten, die Gewerkschaft für die Pflege zu sein. Es seien zwar nur wenige Pflegekräfte dort Mitglied, aber die Stärke von Verdi in anderen Bereichen könne dies ausgleichen.

Robert Hinke von Verdi Bayern geht es mit dem Mitgliederzuwachs in der Pflege zu langsam, aber er registriert: "Die Pflege wird zunehmend selbstbewusster. Mittlerweile gehören Pflegekräfte zu den Kolleginnen und Kollegen, die in der Öffentlichkeit den Blick auf Streikbewegungen prägen." Auch Benjamin Jäger ist zuversichtlich: "Also ich sehe den Bochumer Bund durchaus in naher Zukunft tariffähig. Da habe ich gar keine Zweifel."

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