6 Tipps für den richtigen Umgang mit Schluckstörungen
Wenn bei einem Bewohner mit Schluckbeschwerden Essen in die Luftröhre statt in die Speiseröhre gelangt, kann dies lebensgefährliche Komplikationen nach sich ziehen. Deshalb ist es für Leitungskräfte absolut wichtig, dafür zu sorgen, dass alle Pflegekräfte wissen, wie sie das Essen korrekt anreichen. Volker Runge (Foto), Logopäde und Berater "Special Nutrition" beim Caterer Apetito nennt die sechs wichtigsten Punkte.
Apetito
Die Nahrungskonsistenz muss an die individuelle Schluckfähigkeit angepasst werden, sagt der Logopäde Volker Runge
- Die richtige Körperhaltung spielt eine zentrale Rolle. Die Körperhaltung sollte aufrecht sein. Eine leichte Kopfneigung nach vorne während des Schluckaktes hilft, Aspirationen zu vermeiden.
- Die Nahrung muss an die individuelle Schluckfähigkeit des Patienten angepasst werden. Je nach Grad der Betroffenheit können verschiedene Konsistenzen zum Einsatz kommen. Diese reichen von pürierter Kost bis hin zu angedickten Flüssigkeiten.
- Man sollte auf Warnsignale achten, die auf ein Aspirationsrisiko hindeuten können. Dazu zählt das Husten während oder nach dem Essen, eine gurgelnde Stimme, ständiges Räuspern, Probleme beim Atmen oder Nahrungsrückstände im Mund.
- Fordern Sie den Betroffenen auf, sich nach einer Mahlzeit gründlich den Mund zu reinigen oder helfen Sie ihm dabei, um das Risiko von Lungenentzündungen durch verschluckte Bakterien zu vermeiden.
- Überprüfen Sie regelmäßig, ob die Ernährung beziehungsweise die Nahrungskonsistenz noch passend ist. Arbeiten Sie dabei mit den professionellen Partnern (Ärzten, Logopäden und Ernährungsberatern) zusammen.
- Bitte nie vergessen: Jeder, der Kontakt zu einem Bewohner mit Schluckstörungen hat, muss über seine Schwierigkeiten Bescheid wissen. Dazu gehört auch, dass Pflegekräfte, Angehörige etc. über die passende Nahrungskonsistenz im Bilde sind.