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24. August 2023 | 00:13 Uhr
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Immer mehr Einrichtungen probieren Vier-Tage-Woche

Die Vier-Tage-Woche soll Jobs in der Pflege attraktiver machen. Daran glauben mehr und mehr Betreiber von Pflegeeinrichtungen. Jetzt kündigen auch die DRK-Region Hannover die Vier-Tage-Woche in der ambulanten Pflege an. Das Arbeitszeitmodell soll ein Jahr lang an einem der elf Standorte erprobt werden. Zuvor hatte schon die Stadt Frankfurt und weitere Betreiber Vier-Tage-Wochen angekündigt. Andere Projekte setzen auf mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit.

Vier-Tage-Woche Kalender freizeit iStock Gaitanides.jpg

Immer mehr Pflegeeinrichtungen glauben, mit der Vier-Tage-Woche den Pflegeberuf attraktiver zu machen

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"Mit der Umsetzung der Vier-Tage-Woche kann die Work-Life-Balance der Mitarbeitenden und damit auch ihre Zufriedenheit signifikant gesteigert werden", glaubt Mario Damitz, Geschäftsführer der DRK-Pflegedienste Hannover. Durch das Pilotprojekt erhofft er sich auch, neue Mitarbeiter zu gewinnen und dadurch das bestehende Team zu entlasten. Das wiederum soll zu einem Rückgang der krankheitsbedingten Fehlzeiten führen und letztlich die Wirtschaftlichkeit des Pflegedienstes verbessern. Das Pilotprojekt ist allerdings nur auf einen der elf Pflegedienste des DRK Hannover beschränkt. Es läuft ein Jahr und wird durch die AOK Niedersachsen begleitet.

DSK in Worms schreibt Recht auf Vier-Tage-Woche fest

Die Deutsche Seniorenförderung und Krankenhilfe (DSK) in Worms führt zum 1. September ein Recht der Mitarbeiter auf eine Vier-Tage-Woche ein. Die Vorteile lägen auf der Hand, sagt DSK-Geschäftsführer Alexander Zimmer: "Mehr Erholung und weniger Stress für die Mitarbeiter, ein geringerer Krankenstand sowie eine erhöhte Produktivität." Der DSK-Regionalverband betreibt neben einer Klinik zwei Seniorenheime und einen ambulanten Pflegedienst in Ludwigshafen. 

"Unser Team hat tatsächlich einen Weg gefunden, das Konzept der Vier-Tage-Woche in der Altenpflege anzuwenden", so Zimmer. "Das war zwar nicht ganz einfach, doch wir haben ein Gesamt-Modell aus einer Kombination aus langen Diensten, flexiblen Arbeitszeiten und geschickter Ausfallplanung entwickelt, das tragfähig ist und sehr gut funktioniert." So kämen die Mitarbeiter künftig mindestens doppelt so viele freie Tage, wie bisher. 

Modellprojekte zur Vier-Tage-Woche gibt es auch anderenorts. DRK und Verdi haben sich in Sangerhausen in Sachsen-Anhalt auf einen Modelltarifvertrag zur Vier-Tage-Woche geeinigt. Die Wochenarbeitszeit reduziert sich von 40 auf 36 Stunden. Auch Frankfurt am Main hat sich für einen Test mit der Vier-Tage-Woche in einem städtischen Pflegeheim entschieden.

Sozial-Holding Mönchengladbach testet Arbeitszeitmodelle

Attraktive Arbeitszeitmodelle zu entwickeln, ohne sich gleich auf eine Vier-Tage-Woche festzulegen, hat sich auch die Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach vorgenommen. Sie ist mit ihrem Altenheim Hardterbroich Praxispartner des vom Bund geförderten Modellprojekts "Pflege:Zeit". Für Sozial-Holding-Chef Helmut Wallrafen spielt die psychische, seelische und körperliche Widerstandskraft der Pflegekräfte im Arbeitsalltag eine entscheidende Rolle. Andererseits muss die Dienstleistungsqualität aufrecht erhalten und für die Organisation finanzierbar bleiben. Bis Ende Mai 2025 sollen nun neue Arbeitszeitmodelle entwickelt und im Arbeitsalltag ausprobiert werden.

Thomas Hartung

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