In Deutschland gibt es 11.700 stationäre Pflegeheime
Das Angebot und der Bedarf an Pflegeheimen driftet immer weiter auseinander. Laut Datendienstleister Pflegemarkt.com bieten aktuell 11.700 stationäre Pflegeheime 915.000 Betten an. Die Zahl der Heime ist von 2018 bis 2021 nur um zwei Prozent gestiegen, was vor allem an juristischen Vorgaben und Schließungen wegen der vorgeschriebenen Einzelzimmerquote liegt. Die Zahl Tagespflegeeinrichtungen wuchs im gleichen Zeitraum um 35 Prozent, die von Pflegediensten und Betreutem Wohnen um je 13 Prozent. Care vor9
Weil die Zahl der Pflegebedürftigen deutlich stärker zunimmt als die Zahl der Pflegeplätze, sinkt das Angebot pro 1.000 Pflegebedürftige beständig. Lag die Quote 2009 noch bei 346 Pflegeplätzen, sank sie 2019 auf nur noch 213. Pflegemarkt.com erkennt dabei einen Trend zu immer mehr Spezialisierung (zum Beispiel Demenz, Intensiv oder WG) und zur Ambulantisierung (etwa Pflegedienste und alternative Wohnkonzepte).
Bundesweit sind im Durchschnitt 53 Prozent aller Pflegeheime in Trägerschaft gemeinnütziger Organisationen wie der Caritas oder des DRK. 43 Prozent haben private Betreiber und nur noch vier Prozent entfallen auf kommunale Träger. Die durchschnittliche Größe der Heime nach Betreibertyp unterscheidet sich nicht allzu sehr. Kommunale Heime kommen im Schnitt auf 88 Plätze, gemeinnützige auf 79 und private auf 77.
Je nach Bundesland ist der Anteil der Träger und Betreiber sehr unterschiedlich. In Bayern stehen 67 Prozent der Pflegeheime unter gemeinnütziger Trägerschaft, nur 29 Prozent werden von privaten Unternehmen betrieben. In Nordrhein-Westfalen sind es nach den Daten von Pflegemarkt.com 61 Prozent gemeinnützige Träger versus 37 Prozent privat. Umgekehrt ist die Situation in Niedersachsen mit 64 Prozent privaten Betreibern und 34 Prozent gemeinnützigen Trägern. Ähnlich in Schleswig-Holstein mit 67 Prozent privat und 30 Prozent gemeinnützig. Kommunale Träger spielen nur noch in Bayern mit neun Prozent eine größere Rolle, sonst meist unter vier Prozent.