Insolvenzverwalter sucht Träger für Pflegegruppe Zerbst
Einen Käufer gebe es noch nicht, doch das Interesse an der insolventen "Alten- und Pflegeheim in Zerbst GmbH" sei groß, sagt der von Gericht bestellte Sanierungsgeschäftsführer Simon Leopold. Die Betreibergesellschaft von acht Pflegeeinrichtungen in Sachsen-Anhalt, Sachsen, Berlin und Niedersachsen war ins Schlingern geraten, nachdem ihr Eigentümer und Chef im vergangenen Jahr plötzlich verstarb. Der Geschäftsbetrieb läuft seither dank engagierter Mitarbeiter uneingeschränkt weiter.
Das zuständige Amtsgericht Berlin-Charlottenburg hat den Rechtsanwalt Christian Otto als Insolvenzverwalter eingesetzt. Er berichtet, dass der Geschäftsbetrieb der acht Einrichtungen in Zerbst und Köthen (Sachsen-Anhalt), Schliestedt (Niedersachsen), Berlin-Lichterfelde sowie Schönfeld, Niederoderwitz, Oderwitz und Zittau (Freistaat Sachsen) dank der Loyalität der mehr als 750 Mitarbeiter, der Unterstützung durch die regionale Wirtschaft und die Kommunen stabil gehalten werden konnte.
Parallel hat das Team um Sanierungsgeschäftsführer Leopold einen strukturierten Investorenprozess gestartet. Ziel ist es, den Geschäftsbetrieb an einen neuen Träger zu übertragen, der über ausreichende Finanzkraft verfügt und im Pflegebereich gut etabliert ist. Es gebe bereits eine Vielzahl von Interessenten, die an einer nachhaltigen Fortführung der Einrichtungen interessiert sind, sagt Leopold.
Insolvenzverwalter Otto wird den Geschäfts- und Pflegebetrieb auch im jetzt offiziell eröffneten Sanierungsverfahren weiterführen. Otto betont, dass sich für die Bewohner nichts ändern wird und die Mitarbeiter weiterhin bezahlt werden können. Dadurch habe das Team ausreichend Zeit, um eine nachhaltige Lösung für die Fortführung des Unternehmens zu finden.
Die Alten- und Pflegeheim in Zerbst GmbH war nach dem Tod ihres Geschäftsführers und Inhabers vor einem Jahr führungslos. Die weitere Existenz des Unternehmens stand trotz des engagierten Einsatzes der Mitarbeiter monatelang auf dem Spiel.