Kostensteigerungen werfen Frage der Finanzierung auf
Vor allem wegen der gestiegenen Energie- und Lebensmittelkosten befürchtet der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) monatliche Kostensteigerung zwischen 600 und 1.000 Euro für die Bewohner stationärer Heime und fordert deswegen einen Inflationszuschuss von 25 Prozent für die Pflegeeinrichtungen. Verena Bentele, die Präsidentin des Sozialverbands VDK warnt: "Der Umzug ins Pflegeheim macht heutzutage arm, die wenigsten Pflegebedürftigen können sich die Eigenanteile noch leisten."
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Laut dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wären 7,3 Milliarden Euro aus Steuern erforderlich, um die Beiträge bis Ende 2024 konstant zu halten, schreibt das Handelsblatt (Abo). Bleibt das Geld aus, müssten die Beiträge zur Pflegeversicherung um 0,35 Prozent angehoben werden. Aktuell beträgt der Beitragssatz der gesetzlichen Pflegeversicherung 3,05 Prozent des Bruttoeinkommens. Kinderlose zahlen 3,4 Prozent.
Nach Meinung von AGVP-Präsident Thomas Greiner geht Gesundheitsminister Karl Lauterbach das Kostenproblem zu zögerlich an. Wenn nichts unternommen werde, blieben die Kosten bei Pflegebedürftigen, ihren Angehörigen und den Kommunen hängen. "Corona-Karl muss endlich zum Pflege-Karl werden." Lauterbach berichtet, dass derzeit an Gesetzesentwürfen zur Finanzierung der Pflege gearbeitet werde und weist darauf hin, dass die Prävention gegen eine Corona-Welle im Herbst nicht gegen die langfristige Finanzierung der Pflege ausgespielt werden dürfe.
Greiner sieht weiteren Handlungsbedarf beim Personalmangel und spricht sich dafür aus, die Pflege für andere Berufszweige zu öffnen, damit sich das Fachpersonal auf die medizinische Versorgung konzentrieren könne. "Wir können uns nicht erlauben, dass qualifizierte Pflegekräfte klassische Zivi-Jobs machen."