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1. März 2024 | 06:38 Uhr
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Pflegekammer Baden-Württemberg scheitert an Pflegekräften

Mit Enttäuschung und Fassungslosigkeit reagiert der Gründungsausschuss der Landespflegekammer Baden-Württemberg auf die sich abzeichnende Niederlage bei der Abstimmung durch die Pflegekräfte. Offenbar haben so viele ihrer Registrierung widersprochen, dass das Quorum für die Errichtung einer Pflegekammer nicht erreicht wird. Peter Bechtel, Vorstandsvorsitzender des Gründungsausschusses, will sich das Scheitern der Berufsvertretung im Ländle noch nicht eingestehen.

Frau Daumen runter Scheitern iStock Daniel Megias.jpg

Die Pflegekammer Baden-Württemberg ist offensichtlich an der Ablehnung der Pflegekräfte selbst gescheitert

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"Nach derzeitigem Datenstand wurde das notwendige 60-Prozent-Quorum zur Errichtung einer Pflegekammer in Baden-Württemberg knapp verfehlt", heißt es in einer Mitteilung des Gründungsausschusses. "Jetzt aufzugeben ist keine Option, das Ergebnis muss noch geprüft und endgültig bestätigt werden", sagt Bechtel.

Der Gründungsausschuss will das Scheitern noch nicht akzeptieren. Das Ergebnis sei vorläufig und noch nicht abschließend geprüft. "Sollte es sich bestätigten, wäre das Ergebnis ein herber Rückschlag für die Weiterentwicklung und Professionalisierung der Pflege, nicht nur in Baden-Württemberg, sondern in ganz Deutschland", sagt die stellvertretende Vorsitzende Gabriele Hönes und zeigt sich enttäuscht über das voraussichtliche Votum ihrer Kollegen.

Alle, die sich ehrenamtlich für den Aufbau der Landespflegekammer engagiert hätten, seien fassungslos, heißt es in einer Mitteilung. "Jetzt gilt es, den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Wir haben viel erreicht und wir werden nicht aufgeben, die Pflege in Baden-Württemberg und in Deutschland zu stärken", gibt sich Vorstandsmitglied Anne-Katrin Gerhardts kämpferisch.

Das gesetzliche Verfahren zur Errichtung einer Landespflegekammer Baden-Württemberg sieht vor, dass sich von den 110.000 Pflegekräften höchstens 44.000 ihrer Registrierung widersprechen dürfen. Wenn weniger als 60 Prozent übrigbleiben, wird es keine Pflegekammer geben.

Insbesondere die Gewerkschaft Verdi hatte in den letzten Wochen eine regelrechte Kampagne gegen die Gründung einer Pflegekammer durchgezogen. Verdi hatte den Prozess der Abstimmung als undemokratisch kritisiert und dem Gründungsausschuss grobe Fehler bei der Abstimmung vorgeworfen.

Thomas Hartung

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