Sanierung der insolventen Curata kurz vor dem Abschluss
Das Jahr begann für die Pflegewirtschaft mit einem Paukenschlag: Curata, einer der großen privaten Anbieter, trat den Gang zum Amtsgericht an und beantragte Insolvenz in Eigenverwaltung, weitere Betreiber folgten. Ein halbes Jahr später steht Curata mit CEO Rolf Schneider (Foto) kurz vor dem Neustart und hofft, in den nächsten Wochen den Schutzschirm verlassen zu können, so ein Sprecher auf Anfrage von Care vor9. Anders als Convivo bleibt das Unternehmen abgespeckt erhalten.
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"In weiten Teilen werden wir die Geschäftstätigkeit der Curata-Gruppe uneingeschränkt fortführen", hieß es im Januar, als Curata für insgesamt sieben Gesellschaften ein Schutzschirmverfahren beantragte. Und so kam es denn auch. Die Curata-Gruppe wird weiter existieren und soll ein starker Player am Markt bleiben. Dem Vernehmen nach haben Gläubiger und Gericht den Sanierungsplänen fast aller betroffenen Gesellschaften zugestimmt. In einigen Wochen will Curata den Schutzschirm hinter sich lassen.
Curata soll mit 34 Standorten inklusive der ambulanten Pflegedienste durchstarten. Insgesamt acht der bundesweit mehr als 40 Pflegeeinrichtungen wurden geschlossen: in Bad Harzburg, Bad Rappenau, Bad Soden-Salmünster, Chemnitz, Düsseldorf, Eberbach, Ochsenfurt und Visselhövede. In Maierhöfen im Allgäu fiel der Altenpflegebereich der Sanierung zum Opfer, der sozialpsychiatrische Teil bleibt erhalten.
Neustart mit verkleinerter Geschäftsführung
Verkleinert wurde auch die Geschäftsführung. Peter Paul Gruber, seit Februar 2021 CEO der Curata Care Holding GmbH, ist Ende Mai ausgeschieden. Seine Position als CEO hat Rolf Schneider übernommen, der bereits seit September vergangenen Jahres zur Curata-Geschäftsführung gehört. Zweiter Geschäftsführer und COO ist Tomasz Tomczyk (Foto), der im Mai vergangenen Jahres von Dorea zu Curata wechselte und ebenfalls seit September zur Geschäftsführung gehört. Der bisherige Chef Gruber soll seine Erfahrung bei Curata weiter als Berater einbringen.
Die Curata-Gruppe gehört dem Investmentunternehmen Capital Bay aus Berlin. Von diesem Gesellschafter kommt auch der neue CEO Schneider. Capital Bay legt Fonds auf und kauft Immobilien. Der Unternehmen ist auch Eigentümer von Pflegeeinrichtungen, die von Curata betrieben werden. Allerdings hat Curata auch Objekte anderer Eigentümer gemietet.
Thomas Hartung