Sozialämter schulden Pflegeheimen über zehn Millionen
Der Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe (VDAB) meldet jetzt auch Zahlen zu gemeldeten Außenständen in Pflegeeinrichtungen bei den Kommunen. Danach summieren sich die Zahlungsrückstände von Sozialämtern für Pflegebedürftige, die den Eigenanteil nicht selbst tragen können, derzeit auf über zehn Millionen Euro, so VDAB-Geschäftsführer Thomas Knieling (Foto). Die Einrichtungen müssen ein Jahr auf ihre Bezahlung warten.
"Die Berichte unserer Mitgliedsunternehmen haben sich nun auch in den konkreten Umfrageergebnissen bestätigt", so Knieling. "Danach summieren sich alle gemeldeten Außenstände in Pflegeeinrichtungen auf 10,2 Millionen Euro." Der durchschnittliche Zahlungsrückstand pro betroffenem Pflegeunternehmen liege bei 50.600 Euro. "Die Bandbreite der Außenstände ist sehr groß, denn in Einzelfällen summieren sich die rückständigen Zahlungen auf sechsstellige Beträge", so der VDAB-Geschäftsführer.
"Pflegeeinrichtungen warten nach unserer Umfrage im Durchschnitt zwölf Monate auf die Zahlungen des örtlichen Trägers der Sozialhilfe", sagt Knieling. "Diese Zahlen machen deutlich, wie dringend sich etwas an der Verwaltungspraxis einzelner Sozialhilfeträger ändern muss." Es sei nicht hinnehmbar, dass viele Sozialämter einen wesentlichen Beitrag zur prekären Liquiditätssituation der betroffenen Einrichtungen beitrügen. "Die Unternehmen müssen sich auf verlässliche Versorgungs- und Finanzierungsstrukturen verlassen können."
Thomas Hartung