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15. Februar 2024 | 07:00 Uhr
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Was Chefs glauben und Mitarbeiter wirklich bewegt

Die Vorstellungen von Chefs in der Pflege und im Gesundheitswesen, was ihre Mitarbeiter stresst, motiviert und warum sie kündigen, weicht teilweise erheblich von den Aussagen der Betroffenen ab. Dies zeigt eine Umfrage des Kommunikationsspezialisten Beekeeper, der Manager und Beschäftigte unter anderem im Bereich Pflege und Gesundheit dazu befragte. Unterschätzt werden von Führungskräften vor allem toxische Kollegen und ein schlechtes Arbeitsklima. Die Wirkung von positivem Feedback überschätzen Manager hingegen.

Pflege Team Hände von unten iStock AndreyPopov.jpg

Gute Stimmung im Team ist für die Zufriedenheit von Mitarbeitern mit am wichtigsten

Toxische Kollegen sind für 23 Prozent der Mitarbeiter im Gesundheitswesen ein Kündigungsgrund, doch nur zehn Prozent der Chefs erkennen das. Gute Stimmung im Team ist demnach sehr wichtig. Unterschätzt wird auch die viel genannte Work-Life-Balance, warum Mitarbeiter gehen. Mit 31 Prozent ist das der wichtigste Grund, die Führungskräfte glauben das nur zu 26 Prozent. 

Positives Feedback motiviert weniger als gedacht

Weitgehende Übereinstimmung auch bei der Frage, was Mitarbeiter motiviert – bis auf zwei Ausreißer. 37 Prozent der Manager glauben, dass positives Feedback von ihnen die Beschäftigten motiviert. Die Mitarbeiter sehen das anders, nicht einmal halb so viele sagen, dass positives Feedback sie anspornt. 

Ähnlich überschätzt werden klare Ziele für das Team. Dies halten 23 Prozent der Führungskräfte für motivierend, aber nur zehn Prozent der Betroffenen empfinden so. Einigkeit zwischen Chefs und Mitarbeitern herrscht beim wichtigsten Motivator, einem freundlichen und lockeren Umgang miteinander, mit jeweils über 40 Prozent Zustimmung.

Veränderung bedeutet für die meisten kein Stress

Bei den Stressfaktoren gibt es ebenfalls zwei Themen mit größeren Differenzen zwischen Chefs und Mitarbeitern. Fast 40 Prozent der Manager glauben, ihre Leute hätten eine Abneigung gegen Veränderungen. Tatsächlich ist das nur für 21 Prozent ein Stressfaktor. 

Umgekehrt ist es mit der Bezahlung. Dass der Lohn mit der Inflation nicht Schritt hält, darum sorgen sich 35 Prozent der Mitarbeiter. Unter den Führungskräften erkennen das aber nur 24 Prozent als Problem. Größter Stressfaktor für beide ist die Unterbesetzung mit rund 50 Prozent. 

An der Umfrage von Beekeeper haben sich 8.000 Chefs und Mitarbeiter beteiligt, davon 3.700 im deutschsprachigen Raum. Neben dem Gesundheitswesen wurden Beschäftigte aus Logistik, Bauwesen, Gastronomie, Einzelhandel, Hotellerie und Produktion gefragt. Von allen Branchen war die Kündigungsrate in Pflege und Gesundheit am höchsten.

Thomas Hartung

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