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17. August 2023 | 07:00 Uhr
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Personalbemessung trotz Unklarheiten angehen

Pflegeexperte Michael Wipp rät Einrichtungen, bei der Personalbemessung weiter voranzuschreiten, obwohl von den Ländern noch verbindliche Vorgaben fehlten. Die vom Bund festgelegten Personal-Anhaltswerte für vollstationäre Pflegeeinrichtungen definierten Oberwerte für das Personal. Die Länder seien laut Wipp nun in der Pflicht, Mindestpersonalwerte festzulegen. Fehlende Assistenzkräfte würden bei der Bemessung zum Problem.

Pflegekräfte Hände Foto iStock Meeko Media

Auf den Qualifikationsmix kommt es bei der Personalbemessung an

"Bayern ist das einzige Bundesland, das diese Aufgabe weitgehend abgeschlossen hat", sagt Wipp. Auch für Rheinland-Pfalz lägen noch keine Vorgaben vor, berichtet er gegenüber "Pflegekammer interaktiv", dem Magazin der Pflegekammer Rheinland-Pfalz.

Es gibt zu wenig Assistenzkräfte

Nach den Vorgaben der Personalbemessung muss der Personalmix aus Pflegefachpersonen, Assistenzkräften mit ein- bis zweijähriger Ausbildung und Hilfskraftpersonal mit geringerem Ausbildungsstand für jede Einrichtung individuell ermittelt werden. Doch bereits jetzt sei absehbar, dass Hilfspersonal mit mindestens einjähriger Qualifizierung nicht in ausreichendem Umfang zur Verfügung stehen werde, weil es diese Ausbildung in den meisten Bundesländern nicht mehr gebe. "Es wird mindestens fünf Jahre dauern, um das wieder aufzubauen", schätzt Wipp. Solange diese Frage nicht gelöst sei, werde man für den Übergang an einer angepassten Form der Fachkraftquote festhalten, führt Wipp aus.

Was bedeutet das für die Pflegeeinrichtungen?

"Erst mal müssen die vollstationären Pflegeeinrichtungen nichts tun", sagt Michael Wipp. Sie könnten warten, was ihr Bundesland vorgebe und bis wann diese Vorgaben zu erfüllen sind. Dennoch empfiehlt er, sich auf die neuen Anforderungen vorzubereiten, etwa neue Strukturen aufbauen und überlegen, wie Fach- und Hilfskräfte beim Übergang begleitet und geschult werden können. "Je länger sie warten, desto schwieriger wird es zu einem späteren Zeitpunkt sein", so der Pflegeexperte.

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