Pilotprojekt: Rettungsdienst und Altenhilfe kooperieren
Weil immer mehr Menschen mit Unterstützungsbedarf allein leben, nehmen Fälle von häuslicher Unterversorgung, Isolation und auch Verwahrlosung zu. Dass sie soziale Unterstützung benötigen, stellt sich oft erst heraus, wenn wegen gesundheitlicher Probleme der Rettungsdienst gerufen wird. Ein Pilotprojekt in Wiesbaden setzte an dieser Stelle an und konnte Krankenhauseinweisungen reduzieren.
Das große PPM PLUS: Expertengespräch "Perfekter Ausbildungsstart"
Wir stellen fünf einfache und effektive Strategien vor, wie sich die Abbrecherquote drastisch senken lässt! Jetzt anmelden zum GRATIS Live-Webinar am Donnerstag, 17. Oktober von 15-16 Uhr! Profitiere von Experten- und Praxiswissen welche Methoden wirksam sind und wie sie leicht umgesetzt werden können. Inklusive Teilnahmebestätigung und 1 RbP-Fortbildungspunkt.
Bei dem Projekt "Schnittstellenmanagement bei Krankenhausaufnahme und -Entlassung" handelt es sich um eine Kooperation zwischen Rettungsdiensten und den Beratungsstellen für selbstständiges Leben im Alter des Sozialdezernats der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden.
Die Rettungskräfte überprüften bei ihren Einsätzen nicht nur den gesundheitlichen Status des Notrufenden, sondern anhand eines Meldebogens mit vorgegebenen Kategorien auch das Vorliegen möglicher sozialer Bedarfe. Nach der medizinischen Versorgung entschieden die Rettungskräfte, ob das Amt für soziale Arbeit zusätzlich eingeschaltet wurde. Die Mitarbeiter der Beratungsstellen gaben innerhalb von fünf Werktagen nach Meldung eine Rückmeldung über die Versorgung der Person an den Rettungsdienst, berichtet das Kuratorium Deutsche Altershilfe.
Die zumeist älteren Notruf-Patienten mit sozialem Betreuungsbedarf seien über die Beratungsstellen gut versorgt worden. Das Projekt leiste einen Beitrag zur Reduzierung von Krankenhauseinweisungen ohne klinisch-medizinische Indikation. Eine Weiterentwicklung der Notfallversorgung vor dem Hintergrund demografischer Veränderungen erfordere in zukünftigen Diskussionen um vermeidbare Klinikaufenthalte eine Betrachtung über die Grenzen von Altenhilfe und Gesundheitswesen hinweg, glaubt Dr. Petra Schönemann-Gieck, die das Projekt wissenschaftlich begleitete. Den Abschlussbericht des Projekts gibt es kostenlos zum Download.