VSME-Standard erleichtert Einstieg in Nachhaltigkeitsbericht
Mit dem VSME-Standard können kleineren Pflegeeinrichtungen einen freiwilligen, weniger aufwendigen Nachhaltigkeitsbericht erstellen. Er ist geeignet für Träger mit bis zu 1.000 Beschäftigten, die nicht unter die EU-weite Berichtspflicht (CSRD) fallen. Der Standard bietet ein schlankes ESG-Datenset und schafft Transparenz ohne organisatorische Überforderung, heißt es beim Beratungsunternehmen Curacon. ESG steht für Umwelt (Environment), Soziales (Social) und Governance (Unternehmensführung).

iStock metamorworks
Wie nachhaltig handelt mein Unternehmen? Mit dem VSME-Standard erhalten Geschäftsführungen einen guten Einblick
Banken und Finanzinstitute stehen zunehmend unter Druck, die Nachhaltigkeitsleistung ihrer Kreditnehmer in ihre Kreditentscheidungen einzubeziehen. Das bedeutet: Unternehmen müssen bei der Beantragung von Krediten oder bei der Verlängerung bestehender Finanzierungen immer häufiger Nachhaltigkeitsdaten liefern, etwa zu Energieverbrauch, Emissionen, Arbeitsbedingungen oder geplanten ESG-Maßnahmen.
Der VSME-Standard unterstützt Unternehmen, genau diese Informationen in einer für Banken nachvollziehbaren und standardisierten Form aufzubereiten. Curacon empfiehlt, den Standard frühzeitig zu nutzen: "Immer mehr externe Stellen erwarten ESG-Informationen. Der Standard bietet dafür einen klaren Rahmen."
Pflegeeinrichtungen mit bis zu 1.000 Mitarbeitern, die nicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung nach CSRD verpflichtet sind, erhalten mit dem neuen VSME-Standard ein Instrument für ESG-Berichte. Der freiwillige Standard wurde von der europäischen Rechnungslegungsgruppe Efrag entwickelt. Er basiert auf den Strukturen der ESRS, der sich auf Pflege und Sozialwirtschaft bezieht und bewusst schlanker angelegt ist.
Klare Struktur, reduzierter Aufwand
Der Standard umfasst rund 100 ESG-Datenpunkte – deutlich weniger als bei der verpflichtenden CSRD-Berichterstattung. Auf komplexe Wesentlichkeitsanalysen und Beteiligung von relevanten Interessengruppen wie Bewohnern, Mitarbeitern, Lieferanten etc. wird verzichtet. Die Regel lautet, so Curacon: Nur relevante Inhalte müssen bearbeitet werden. Der Aufbau besteht aus einem verpflichtenden Basismodul und einem optionalen Zusatzmodul mit erweiterten Angaben, etwa für Fördermittelgeber.
Relevante ESG-Daten für die Pflege
Gefragt wird nach praxisnahen Kennzahlen zur Fachkräftebindung, Arbeits- und Versorgungssicherheit. Ergänzend kommen Umweltkennzahlen wie Energieverbrauch und Governance-Daten hinzu, darunter Geschlechterverhältnisse in Leitungsgremien oder dokumentierte Compliance-Fälle. So entsteht ein realistisches Nachhaltigkeitsprofil auch für kleinere Einrichtungen.
Einstieg in vier Schritten
Zunächst wird geprüft, welche Inhalte für die Einrichtung relevant sind. Danach folgt eine Bestandsaufnahme vorhandener Daten. Fehlende Kennzahlen können durch einfache Erhebungen ergänzt werden. Eine Veröffentlichung oder externe Prüfung des Berichts sind möglich, aber nicht verpflichtend.
Freiwillig, aber strategisch sinnvoll
Der VSME-Standard hilft, interne Prozesse zu verbessern und sich gegenüber Fachkräften, Partnern und Fördergebern besser aufzustellen. Ein kostenloser Nachhaltigkeitscheck von Curacon zeigt, ob Einrichtungen bereits berichtspflichtig sind oder freiwillig starten sollten.