Allianz aus Kassen und Verbänden fordert Kompetenzvermutung
Eine breite Allianz aus Kassen, Träger- und Pflegeverbänden fordert, das Anerkennungsverfahren für ausländische Pflegkräfte zu beschleunigen und auf die Kompetenzvermutung zu setzen. So könnten sofort 11.000 zusätzliche Pflegekräfte als Fachkräfte eingesetzt werden, die jetzt noch auf ihr Anerkennungsverfahren warten.
Benevit
Mit der Kompetenzvermutung könnten internationale Pflegekräfte gleich nach ihrer Ankunft auf Augenhöhe mit Kollegen arbeiten
"Da die Pflegekräfte fachliche und sprachliche Kenntnisse nachweisen müssen, bliebe die Versorgungsqualität gesichert", sagt Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des Verbands der Ersatzkassen (Vdek). Zu den Ersatzkassen gehören unter anderem die Techniker Krankenkasse (TK), die Barmer und die DAK-Gesundheit.
Außerdem haben den Appell vier Träger- und Pflegeverbände unterschrieben, die sich sonst längst nicht immer einig sind: der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), der Deutsche Pflegerat (DPR) mit seinen 22 Mitgliedsverbänden, der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) sowie der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD).
"Träger brauchen die Kompetenzvermutung, um die Versorgung dauerhaft zu sichern"
Die Kompetenzvermutung würde bedeuten: Internationale Pflegekräfte könnten sofort als Fachkräfte in Deutschland arbeiten, wenn sie eine mindestens dreijährige Ausbildung oder ein Studium absolviert haben und die notwendigen Sprachkenntnisse mitbringen. Weitere Prüfungen von Ausbildungsinhalten und eventuell notwendigen Anpassungsmaßnahmen würden danach stattfinden. Aktuell dauern Anerkennungsverfahren bis zu einem Jahr.
"Eine schnellere und unbürokratische Anerkennung sendet ein positives Signal an internationale Pflegekräfte: Ihre Qualifikation und Motivation sind in Deutschland willkommen und werden geschätzt. Zugleich ist sie für die Träger notwendig, um die Versorgung dauerhaft zu sichern", sagt die VKAD-Vorsitzende Barbara Dietrich-Schleicher.