Tägliche News für das Management von Pflege und Wohnen im Alter

26. Februar 2023 | 18:58 Uhr
Teilen
Mailen

Bei ausländischen Pflegekräften stehen wir uns selbst im Weg

Pflegekräfte aus dem Ausland sollen die Not in deutschen Heimen und Pflegediensten lindern. Doch bei genauem Hinsehen behindert sich Deutschland hier selbst. Die zeigte ein runder Tisch beim baden-württembergischen Justizministerium und das Beispiel eines jungen Eritreers und dessen steinigen Weg bis zur ausgebildeten Pflegefachkraft im Allgäu.

Alter Mann junge Pflegerin Ausland iStock Inside Creative House.jpg

Bis Menschen aus dem Ausland in der Pflege in Deutschland arbeiten dürfen, ist ein langer Weg

Anzeige
Salto Systems

Zutrittskontrolle für Pflegeeinrichtungen

SALTO Systems zeigt auf der ALTENPFLEGE in Essen (Halle 6, Stand F17), wie sich mit flexiblen elektronischen Zutrittslösungen Sicherheit und Effizienz im Pflegeumfeld vereinen lassen: durch lückenlosen Schutz, bessere Übersicht, optimierte Prozesse und sinkende Betriebskosten. Weitere Infos

Das größte Problem bei der Anwerbung und Integration internationaler Fachkräfte ist die Bürokratie. Das machte Mazlum Oktay, Geschäftsführer des Pflegedienstes Hand in Hand in Buchen im Odenwald, bei einem runden Tisch mit Baden-Württembergs CDU-Ministerin für Justiz und Migration, Marion Gentges, deutlich. Die Probleme würden schon damit beginnen, dass interessierte Menschen in ihren Heimatländern sechs bis neun Monate auf ein Visum warten müssten, so Oktay.

Bei der Visaerteilung für Pflegekräfte aus dem Ausland stehe zudem die Bürokratie im Weg. Zeugnisse und weitere Unterlagen müssten mehrfach beglaubigt in Papierform eingereicht werden. Botschaften benötigten häufig mehrere Monate für die Bearbeitung von Anträgen. Teilweise seien dafür aber auch Personalengpässe in Botschaften verantwortlich, sagt Oktay.

Der Unternehmer mit 230 Mitarbeitern und rund 2.500 pflegebedürftigen Kunden hat Erfahrung mit der Anwerbung internationaler Mitarbeiter. Oktay lässt Newcomer zunächst ein Freiwilliges Soziales Jahr bei ihm absolvieren. In dieser Zeit hätten sie die Möglichkeit, ihre sprachlichen Fähigkeiten zu verbessern und sich an die Kultur und die Arbeitsabläufe zu gewöhnen. Beim anschließenden Ausbildungsbeginn seien sie dann gut vorbereitet un müssten weder sprachlich noch fachlich bei Null starten.

Welche unnötigen Hindernisse Migranten, die bereits in Deutschland sind, auf dem Weg in die Pflege zu bewältigen haben, berichtet der Merkur in einer interessanten Reportage über einen jungen Mann aus Eritrea. Abraham kam 2015 nach Deutschland und hat im vergangenen Jahr seine Ausbildung zur Pflegefachkraft abgeschlossen. Den steinigen Weg dorthin hätte er ohne die Unterstützung einer örtlichen Hilfsorganisation kaum geschafft.

Newsletter kostenlos bestellen

Ja, ich möchte den Newsletter täglich lesen. Ich erhalte ihn kostenfrei und kann der Bestellung jederzeit formlos widersprechen. Meine E-Mail-Adresse wird ausschließlich zum Versand des Newsletters und zur Erfolgsmessung genutzt und nicht an Dritte weitergegeben. Damit bin ich einverstanden und akzeptiere die Datenschutzerklärung.

Anzeige Seniorenheim-Magazin
Anzeige Hartmann