Drei Viertel der Pflege-Beschäftigten waren 2022 krank
Einen neuen Negativ-Rekord meldet die AOK: Noch nie zuvor waren Beschäftigte in der Pflege so oft krankgeschrieben wie im vergangenen Jahr. Drei von vier Arbeitnehmern, die professionell pflegen, haben sich 2022 mindestens einmal arbeitsunfähig gemeldet. Sie fielen an 8,8 Prozent aller Arbeitstage aus, ein Jahr zuvor noch an 7,2 Prozent. Der Krankenstand in der Pflege ist damit in den vergangenen elf Jahren um 44 Prozent noch oben geschnellt.
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"Die Anforderungen an die Pflege sind in den vergangenen Jahren gestiegen. Hinzu kommen Belastungen durch den andauernden Personalmangel", sagt AOK-Vorstandschefin Carola Reimann. "Das geht häufig zulasten der Gesundheit der Beschäftigten."
Doch nur gesunde Pflegekräfte könnten eine gute Pflege leisten, so Reimann. Deshalb unterstütze die AOK immer mehr Pflegeeinrichtungen mit Angeboten der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF). "Grundsätzlich kommt es aber darauf an, notwendige Reformen im Krankenhaus- und Pflegebereich endlich anzugehen."
Im Schnitt 32 Tage arbeitsunfähig
Die knapp 700.000 AOK-versicherten Beschäftigten in der Pflege lagen im vergangenen Jahr durchschnittlich bei 32 Arbeitsunfähigkeitstagen (AU-Tage) je AOK-Mitglied und damit acht Fehltage über dem Durchschnitt aller bei der AOK versicherten Berufstätigen. Am häufigsten waren Pflegekräfte wegen Atemwegserkrankungen krankgeschrieben. Die Anzahl hat sich in einem Jahr verdoppelt.
Die AOK versucht, mit betrieblicher Gesundheitsförderung gegenzusteuern. Im vergangenen Jahr war die Krankenkasse in über 1.500 Einrichtungen aktiv. Die meisten beteiligten Unternehmen waren Pflegeheime (63 Prozent). Bei jeder fünften Einrichtung handelte es sich um ein Krankenhaus und 16 Prozent waren ambulante Dienste.