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10. Januar 2022 | 07:00 Uhr
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Gehen die Altenpfleger bei der Coronaprämie leer aus?

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bringt gerade viele Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen gegen sich auf. Der Pflegebonus, für den die Bundesregierung eine Milliarde Euro bereitstellt, soll nur an bestimmte "besonders belastete" Pflegekräfte gezahlt werden. Christine Vogler (Foto), Präsidentin des Deutschen Pflegerats, ist empört und befürchtet, dass das Vorhaben Unfrieden in der Berufsgruppe stiftet.

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Pflegerat-Präsidenten Christine Vogler fürchtet durch Lauterbach Vorschlag Unfrieden in der Berufsgruppe

Lauterbach sagte der Redaktionsnetzwerk Deutschland: "Der Pflegebonus sollte vor allem Pflegekräften bezahlt werden, die in der Corona-Pandemie besonders belastet waren." Nur so könne die besondere Leistung von Pflegekräfte wirklich gewürdigt werden und der Bonus für den einzelnen auch in nennenswerter Höhe ausfallen. Unklar bleibt dabei, wen genau Lauterbach mit der Coronaprämie belohnen will und wen nicht.

Der Deutschen Pflegerat kritisiert Lauterbachs Vorhaben scharf und hält Bonuszahlungen generell für den falschen Weg. Präsidentin Vogler: "Wir erleben mit dem Vorhaben des Bundesgesundheitsministers das dritte Déjà-vu zum Pflegebonus." Damit würden Dinge wiederholt, die bereits in der Vergangenheit zu Ungerechtigkeiten und Unfriede in der Berufsgruppe geführt hätten. Der jetzige Ansatz der Zahlung eines Bonus nur an einen bestimmten Personenkreis verstärke dies noch.

"Die Profession Pflege will nicht immer Brotkrumen in Form von Bonuszahlungen hingeworfen bekommen und Danke sagen müssen", sagt Vogler. Damit sei der gesamten Berufsgruppe nicht gedient. Vogler fordert grundsätzlich eine bessere Bezahlung in der Pflege und ein Einstiegsgehalt von 4.000 Euro.

Auch die Deutsche Krankenhausgesellschaft lehnt Lauterbachs Vorschlag ab. Ebenso wie die Deutsche Stiftung Patientenschutz, die darin einen Sprengsatz für Unfrieden sieht und neuen Frust unter Pflegekräften befürchtet.

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