Immer mehr Gegenwind für Zeitarbeit in der Pflege
Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha (Foto) fordert eine Reglementierung der Zeitarbeit in der Pflege. Er hat sich deswegen in einem Brief an Gesundheitsminister Karl Lauterbach gewandt und auf "besorgniserregende Berichte" über den Trend zu Leihpersonal hingewiesen. Der Deutsche Pflegerat stößt in seinem aktuellen Positionspapier "Leiharbeit in der Pflege" ins gleiche Horn und fordert umfangreiche Verbesserungen der Arbeitsbedingungen für die Pflegekräfte.
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Lucha, der seit Anfang des Jahres auch Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz der Länder ist, weist laut den Stuttgarter Nachrichten Minister Lauterbach unter anderem auf höhere Kosten und die Beeinträchtigung der Arbeitsabläufe in den Einrichtungen durch Leiharbeit hin.
Der Deutscher Pflegerat wendet sich in seinem Positionspapier an Politik, Kostenträger und Arbeitgeber in der Pflege und fordert die Umsetzung von elf Maßnahmen, um Leiharbeit in der Pflege überflüssig zu machen. Hierzu zählen eine am Pflegebedarf abgeleitete Personalausstattung, die Schaffung von Springerpools, eine Stärkung der Führungskompetenz in den Einrichtungen und die Offenlegung und Begrenzung der Gewinnmargen der Leiharbeitsfirmen. Ratspräsidentin Christine Vogler sieht in Leiharbeitnehmern in der Pflege nicht das Problem, sondern das Ergebnis schlechter Arbeitsbedingungen.
Zeitarbeit ist eines der Aufregerthemen in der Pflege. Care vor9 hat vor kurzem hierzu seine Leser befragt und über die Ergebnisse in "Zeitarbeit – jeder braucht sie, keiner will sie" und "Personalmangel bringt Pflegeeinrichtungen an die Grenzen" berichtet.