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21. November 2025 | 07:00 Uhr
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Mehr Personal in Pflegeheimen, aber sinkende Auslastung

Die Zahl der Pflegeheimplätze ist in den vergangenen Jahren leicht gestiegen, ebenso die Zahl der Beschäftigten. Die Auslastung ist hingegen gesunken. Dies zeigt der aktuelle Barmer-Pflegereport 2025. In puncto Pflegebedürftige bestätigt der Report den bereits bekannten Befund des Medizinischen Dienstes (MD) von Juni dieses Jahres: Deren Zahl hat sich seit 2015 fast verdoppelt.

Die Auslastung der Pflegeheime ist in den vergangenen Jahre um fast drei Prozentpunkte gesunken  

Von 2017 bis 2023 ist die Gesamtzahl der vollstationären Heimplätze inklusive Kurzzeitpflege leicht von 885.488 auf 891.148 gestiegen. Die Zahl der Pflegebedürftigen in vollstationärer Pflege hat während der Pandemie allerdings einen Einbruch erlitten, so der Barmer Report. Von etwa 818.000 in den Jahren 2017 und 2019 gab es einen Rückgang auf etwa 793.000 im Jahr 2021. Auch 2023 lag die Zahl der Pflegebedürftigen mit rund 800.000 noch unter dem Niveau der Jahre vor der Coronapandemie.

So ist 2023 auch die Auslastung mit 89,7 Prozent geringer als 2017, als sie bei 92,4 Prozent lag. Regional können diese Werte laut Barmer jedoch sehr schwanken. Vielerorts ist die Nachfrage größer ist als das Angebot. Der Anteil der vollstationären Pflegeeinrichtungen, die eine Warteliste führen, betrug 2010 noch 56 Prozent. In der Repräsentativerhebung 2016 gaben schon 71 Prozent der Heime an, eine Warteliste zu führen. "Wartezeiten können ein Zeichen dafür sein, dass der Bedarf beispielsweise aufgrund von Personalmangel bald nicht mehr gedeckt werden kann; es kann aber zudem ein Zeichen für eine bewusste Ambulantisierung sein", heißt es im Report. 

Mehr Pflegekräfte in Vollzeitbeschäftigung 

In der ambulanten Betreuung hat es tatsächlich eine ordentliche Bewegung nach oben gegeben: Die Anzahl der Tagespflegeplätze hat sich zwischen 2017 und 2023 von 66.484 Plätzen auf 105.911 um 59,3 Prozent erhöht. Allerdings ist die Zahl der Beschäftigten in allen stationären Einrichtungen zusammen von 764.648 im Jahr 2017 um 6,9 Prozent auf 817.711 im Jahr 2023 gestiegen. Umgerechnet in Vollzeitäquivalente (VZÄ) ist dies ein Zuwachs von 552.470 auf 594.663, also um 7,6 Prozent. Das Wachstum beruht vor allem auf einem Anstieg bei den Vollzeitbeschäftigten (9,1%) und den Teilzeitbeschäftigten, die mehr als 50 Prozent der Regelarbeitszeit tätig sind (10,2%). Eine Auswertung der unterschiedlichen Qualifikationen zeigt, dass sich die Einrichtungen bereits deutlich von der ehemals angestrebten Fachkraftquote von 50 Prozent entfernt haben. 

Das Thema, das für die Barmer im Report ganz oben steht, ist die Zahl der Pflegebedürftigen: Sie hat sich zwischen 2015 und 2023 von 3,0 auf 5,7 Millionen nahezu verdoppelt. "Doch dieser Anstieg lässt sich nur zu 15 Prozent auf die älter werdende Gesellschaft zurückführen", heißt es bei der Barmer. Ein zentraler Kostentreiber ist dagegen die Pflegereform aus dem Jahr 2017 mit der Einführung der Pflegegrade. Damit bestätigt der Report, was seit vorigem Jahr diverse Krankenkassen sowie der Medizinische Dienst errechnet haben. 

Der Barmer Pflegereport 2025 steht auf der Website der Krankenkasse zum Download bereit. 

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