Tägliche News für das Management von Pflege und Wohnen im Alter

4. Dezember 2025 | 07:00 Uhr
Teilen
Mailen

Rote Zahlen bei jeder achten diakonischen Altenhilfe

Die wirtschaftliche Lage der Diakonie bleibt weiterhin angespannt. Mehr als 60 Prozent der Betriebe im Gesundheitswesen schreiben rote Zahlen. Die Altenpflege bildet hier eine positive Ausnahme. Hier sind es lediglich 13 Prozent. Dies geht aus der Herbstumfrage des Verbands diakonischer Dienstgeber (VdDD) unter seinen 200 Mitgliedsunternehmen und Regionalverbänden hervor.

Die Situation der Altenhilfe ist vielleicht nicht rosig, aber es gibt Anlass zu Optimismus 

Die aktuelle Umfrage des VdDD zeichnet ein gespaltenes Bild. Demnach rechnet nur etwas mehr als ein Drittel der 200 diakonischen Mitgliedsunternehmen in diesem Jahr mit einem positiven Ergebnis. Knapp jedes fünfte Unternehmen erwartet hingegen rote Zahlen. Besonders hart trifft es die Bereiche Gesundheit und Hilfen für Menschen in besonderen sozialen Situationen. Dort kalkulieren 61 Prozent mit einem Minus.

In der Altenhilfe ist die Lage hingegen stabiler. Nur 13 Prozent der Einrichtungen rechnen mit einem negativen Jahresergebnis. Für Rolf Baumann, Ökonom beim VdDD, steht fest: "Immer weniger Unternehmen schaffen es noch, eine positive Rendite zu erwirtschaften." Eigentlich bräuchte es Überschüsse von 2,5 bis 4 Prozent, um Infrastruktur, Digitalisierung und Nachhaltigkeit weiterentwickeln zu können.

Jedes fünfte diakonische Unternehmen plant Einschränkungen

Der Verband hat erstmals auch Daten zu möglichen Angebotseinschränkungen aufgrund mangelnder Refinanzierung erhoben. 19 Prozent der Unternehmen bejahten dies. Gleichzeitig zeigt sich ein vorsichtig optimistischer Trend für das Jahr 2026: Nur 6,9 Prozent erwarten dann ein negatives Ergebnis – der niedrigste Wert seit fünf Jahren. Rund 60 Prozent rechnen mit einer schwarzen Null und etwa ein Drittel sogar mit einer Rendite von über 0,5 Prozent. Baumann führt diese positive Prognose auf sinkende Inflation und Optimierungsprozesse, die zu wirken beginnen, zurück.

Trotz der leicht verbesserten Aussichten warnt der Verband vor strukturellen Risiken. Die Krankenhausreform, eine angespannte Finanzlage der Kostenträger und unklare Auswirkungen weiterer Reformprojekte könnten erneut Druck auf die Einrichtungen ausüben. Simon Stark, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des VdDD, appelliert deshalb an die Politik: "Wir brauchen den Mut zur Deregulierung, um effizienter zu werden und Innovationspotenziale freizusetzen."

Newsletter kostenlos bestellen

Ja, ich möchte den Newsletter täglich lesen. Ich erhalte ihn kostenfrei und kann der Bestellung jederzeit formlos widersprechen. Meine E-Mail-Adresse wird ausschließlich zum Versand des Newsletters und zur Erfolgsmessung genutzt und nicht an Dritte weitergegeben. Damit bin ich einverstanden und akzeptiere die Datenschutzerklärung.