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28. Mai 2025 | 07:00 Uhr
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Zahlungsmoral der Pflegekassen hat sich verbessert

Zahlungen der Pflegekassen treffen jetzt pünktlicher bei Pflegeanbietern ein, auch laufen die Pflegesatzverhandlungen geschmeidiger. Dies lässt sich dem Trendbarometer der Sozialbank entnehmen sowie der Stimmungsumfrage der Pflegeimmobilien-Beratung Christie & Co. Nicht zuletzt sind von den Träger-Verbänden kaum noch Beschwerden über Pflegekassen zu hören.

Die Pflegesatzverhandlungen sind dieses Jahr für viele Anbieter recht zufriedenstellend verlaufen    

"Es kehrt Ruhe ein", sagt André Schaefer von Christie & Co gegenüber Care vor9. "Die Verhandlungen laufen jetzt definitiv besser. Da haben die Pflegekassen nachgearbeitet. Das hat mir jeder bestätigt, mit dem ich in unserer Stimmungsumfrage gesprochen habe." 

Schaefer hat mit Geschäftsführungen kleiner und mittlerer Einrichtungen gesprochen, mit CEOs großer Träger und vor Ort mit deren Heimleitungen. Es ist zu vermuten, dass er tiefgehende Fragen gestellt hat, denn der Christie-Mann hat früher für ein Unternehmen gearbeitet, das Pflegeanbieter bei Pflegesatzverhandlungen begleitet hat. In der Christie-Pressemitteilung formuliert Schaefer sein Resümee nüchtern, aber optimistisch: "Refinanzierung über Pflegesätze und Investitionskostenzuschüsse wird von den befragten Betreibern als kostendeckend eingeschätzt. Damit ergibt sich eine grundsätzlich tragfähige wirtschaftliche Basis für den Betrieb bestehender Einrichtungen und für neue Projekte."

Erhöhung der Vergütungssätze um sechs Prozent und mehr relativ häufig  

Das Trendbarometer der Sozialbank, für das von Mitte März bis Mitte April dieses Jahres 70 ausgewählte Branchenexperten aus der Sozialwirtschaft befragt wurden, deutet in ähnliche Richtung: Von den knapp 60 Prozent der Einrichtungen, die dieses Jahr schon Verhandlungen geführt haben, konnten 33 Prozent eine Erhöhung der Vergütungssätze von (über) 6 Prozent erzielen. Damit hat von denen, die zum Zeitpunkt der Befragung noch keine Verhandlung geführt hatten, nur 18 Prozent gerechnet, also 15 Prozentpunkte weniger. Außerdem waren sechs Prozent ganz pessimistisch und haben eine Nullrunde erwartet. Doch die musste bis dahin keiner erleben.

Das alles sei grundsätzlich positiv zu bewerten, heißt es bei der Sozialbank. Es sei nicht ausgeschlossen, dass die Öffentlichkeitsarbeit und die zahlreichen Studien zur wirtschaftlichen Situation der Pflegeanbieter die Kassen unter Druck gesetzt haben. "Insbesondere die Verbände haben sich hier sehr engagiert", sagt Unternehmenssprecherin Susanne Bauer.

Doch bei aller Verbesserung sei die Situation noch nicht ideal: Man müsse berücksichtigen, dass die Vergütungszuwächse den tatsächlichen Kostenentwicklungen – insbesondere bei den Personalkosten – häufig zeitlich hinterherhinken.

Kirsten Gaede

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