Allein zu Hause leben auch mit höherem Pflegegrad
In Hamburg, im Wohnkomplex des Hospitals zum Heiligen Geist (Foto) gibt es erstmals eine Musterwohnung, die mit allen nur denkbaren Smart-Living-Finessen ausgestattet und an einen Smart Living Next-Datenraum angebunden ist. Der Datenraum überwindet erstmalig rechtliche und technische Hürden, um diese Daten zusammenzuführen. So sind Pflegedienste und Angehörige beständig über den Gesundheitszustand des Pflegebedürftigen informiert – sofern dieser es wünscht.

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In den Wohnungen des Hospitals zum Heiligen Geist können Bewohner künftig vielleicht bleiben, selbst wenn sie schon sehr pflegebedürftig sind
Die Musterwohnung ist Teil des Projekts "Glücklich Altern mit Smart Living-Technologien", abgekürzt "Gaist". Das Ziel: Pflegebedürftige Menschen können nicht nur länger in ihren eigenen vier Wänden wohnen bleiben: Sie sind wegen des erhöhten Sicherheitsgefühls auch sorgenfreier und entspannter. Wichtig sei, heißt es beim Hospital zum Heiligen Geist, dass die Mieter die Kontrolle über die sie betreffenden Informationen behalten. Sie entscheiden selbst, wer wann und in welchem Umfang zugreifen darf. In der Musterwohnung können sich Interessierte nun darüber informieren, wie das System in Zukunft funktionieren soll.
Die vielen verschiedenen Daten werden mit KI ausgewertet
In der Musterwohnung sind Smart Home-Komponenten, Sensoren und Messgeräte installiert, die verschiedene Dinge im Blick behalten, darunter Vitaldaten wie Blutdruck und Puls. Um Veränderungen frühzeitig zu erkennen, werden diese Daten mithilfe der Datenraumtechnologien einheitlich zusammengeführt und geräte- und anbieterübergreifend ausgewertet, unter anderem durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Diese Veränderungen werden dann an Angehörige, Ärzte oder Pflegepersonal weitergeleitet, damit sie einschreiten können.
"Gaist" ist ein Forschungsprojekt, das zum Technologieprogramm Smart Living Next des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gehört. Basis des 2,5-jährigen Projekts ist die smarte Ausstattung von Wohnungen im Hospital zum Heiligen Geist in Hamburg, in dem zurzeit etwa 360 Senioren im Betreuten Wohnen leben.
Kirsten Gaede