Pflege-Azubis beklagen unzureichende Praxisanleitung
Eine Umfrage unter Pflege-Auszubildenden zeigt: Viele erhalten nicht die vorgeschriebenen Praxisanleitungszeiten. Nur 27 Prozent der Befragten gaben an, regelmäßig die erforderliche Anleitung zu erhalten, so der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK). Besonders die Langzeitpflege wird kritisiert. Verbesserungen bei Umfang und Methoden seien dringend notwendig, so der Verband.
Die DBfK-Umfrage, an der 508 Auszubildende und Studierende im März teilnahmen, zeigt deutliche Defizite auf. Besonders die mangelnde Einhaltung der vorgeschriebenen Praxisanleitungszeiten sorgt für Unzufriedenheit.
Die Ergebnisse verdeutlichen eine geteilte Meinung unter den Pflege-Azubis: 39 Prozent der Befragten sind eher bis sehr zufrieden mit der Praxisanleitung, während fast 40 Prozent eine gemischte Meinung haben. 23 Prozent der Teilnehmer äußern deutliche Unzufriedenheit.
Alarmierend sei laut DBfK, dass nur 27 Prozent angeben, regelmäßig die vorgeschriebene Praxisanleitungszeit von zehn Prozent ihrer Einsatzzeit zu erhalten. Fast die Hälfte hatte bereits Einsätze, in denen sie keinen Kontakt zur Praxisanleitung hatten.
Lina Gürtler, Co-Sprecherin der Jungen Pflege im DBfK, findet klare Worte: "Es ist besorgniserregend, dass nur ein Viertel der Auszubildenden die gesetzlich vorgeschriebene Anleitung erhält. Das muss sich dringend ändern.“
Co-Sprecher Björn Klink ergänzt: "Ein unzureichendes Angebot an Praxisanleitung setzt Auszubildende unter Druck, da nur mit den vorgeschriebenen Stunden die Zulassung zur Prüfung gewährleistet ist. Unsere Umfrage deutet darauf hin, dass einige Praxisanleitungen dokumentiert werden, obwohl sie möglicherweise nicht in vollem Umfang stattgefunden haben."
Thomas Hartung