Nach gerade einmal gut zwei Jahren ist Karin Ammann (Foto) aus der Samariterstiftung ausgeschieden – als Vorständin Altenhilfe und Finanzen und auch als Geschäftsführerin der Samariter GmbH. Das sei "aus persönlichen Gründen und im besten Einvernehmen" geschehen, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

Eine Prognose auf Basis der aktuellen Zahlen der Agentur für Arbeit kommt zu einem düsteren Schluss: Bis 2030 sei mit einem Verlust von 4.300 Pflegekräften in der Altenpflege zu rechnen – und das bei einer definitiv steigenden Zahl von Pflegebedürftigen. Zwischen 2020 bis 2030 werden dann insgesamt 187.000 Pflegekräfte in den Ruhestand gegangen sein, aber nur 183.000 Auszubildende ihre Pflegeausbildung beendet haben und in den Beruf der Altenpflege einsteigen. Pflegemarkt.com 

Rund 7.300 neue Pflege-Auszubildende hat es 2023 laut Statischem Landesamt in Baden-Württemberg gegeben. Das sind in etwa so viele wie vor Einführung der generalistischen Ausbildung 2020. Das Sozialministerium ist trotzdem optimistisch: Das Ausbildungsniveau sei erhalten geblieben, auch sei der schwierige Start mitten in der Pandemie zu berücksichtigen. Die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft, die auch viele Altenpflege-Träger vertritt, ist skeptischer: Sie weist unter anderem darauf hin, dass Altenpflegeeinrichtungen mit der Abwanderung ihre Auszubildenden in die Krankenpflege zu kämpfen haben. Stuttgarter Nachrichten           

Offen sein, verständnisvoll und bedürfnisorientiert reagieren – das klingt so leicht. Aber wie geht das genau? Das ist in dem Kurs "Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in der Pflege" zu erfahren. Es handelt sich um ein kostenloses E-Learning mit 19 Kapiteln, die viele Fallbeispiele enthalten. Dafür braucht man sich nur auf der Website von Oncampus zu registrieren. Der Kurs wird gefördert vom Bundesfamilienministerium. Oncampus (Info und Anmeldung)

Augsburg hat für ihren Eigenbetrieb Altenhilfe die Werksleiter-Position neu besetzt. Die bisherige Chefin Susanne Greger geht in den Ruhestand und wird zum 1. September durch Kristian Greite (Foto) ersetzt. Der 46-Jährige übernimmt damit die Verantwortung für rund 800 vollstationäre Pflegeplätze, einen ambulanten Pflegedienst sowie eine Tagespflege. Greite war Leiter für Strategie und Wirtschaftlichkeit der stationären Pflege bei der Sozialservice-Gesellschaft des BRK und leitete davor ein AWO-Seniorenheim in München.

Erstmals gibt es Zahlen zum ersten Generalistik-Jahrgang, der 2023 seine Ausbildung abgeschlossen hat: Insgesamt waren es 33.600 Pflegeschüler, fast alle (99%) haben sich für den generalistischen Abschluss entschieden. Sie nennen sich jetzt Pflegefachfrau oder Pflegefachmann. Nur wenige haben die Möglichkeit genutzt, den Schwerpunkt Altenpflege (100 Abschlüsse) oder Gesundheits- und Kinderkrankenpflege (300 Abschlüsse) zu wählen, teilt das Statistische Bundesamt Destatis mit.

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Curacon warnt vor einer dramatischen Marktentwicklung und berichtet von massiven Liquiditätsproblemen vieler Unternehmen aus der Gesundheitswirtschaft. Laut aktuellen Umfragen gehen 50 Prozent der Pflegeeinrichtungen von einer weiteren Verschlechterung des Ergebnisses 2023 aus, zusätzlich sehen sogar 15 Prozent ihre Existenz bedroht, berichtet Curacon.

"Das ist eine Notsituation", beschreibt Gesundheitsminister Karl Lauterbach (Foto) die Entwicklung in der Altenpflege. In den nächsten 15 Jahren schieden fünf Millionen Menschen aus dem Berufsleben aus und die Zahl der Pflegebedürftigen steige auf sieben Millionen. Gleichzeitig werde sich das Angebot an Pflegeleistungen verknappen. Geld zum Gegensteuern habe der Minister mit Verweis auf den Sparhaushalt der Regierung nicht, so Lauterbach zur Eröffnung des Altenpflege-Kongresses. Und so ging der Minister erst gar nicht auf die drängenden Appelle der Branchenvertreter ein.

Auf der Messe Altenpflege sind diejenigen, um die es eigentlich geht, in der Regel nicht dabei. Anders diesmal, denn der Einkaufsservice Bringliesel lädt Bewohner einer Stella-Vitalis-Einrichtung in Bottrop zu einem Ausflug in die Messehallen ein. "Alle sind schon ganz aufgeregt", sagt Anna Sonnenschein vom Seniorenzentrum. Bringliesel empfängt sie zu einem Kaffee an ihrem Stand und begleitet die alten Menschen auf ihrem Messerundgang. Eine nette Idee zum Thema Teilhabe.

Am kommenden Dienstag startet die Fachmesse "Altenpflege" in Essen. Drei Tage lang zeigen rund 500 Aussteller in vier Hallen so ziemlich alles, was professionelle Pflege braucht. Großen Raum nehmen technische und digitale Innovationen ein, die Pflegefachkräften die Arbeit erleichtern und Einrichtungen bei der Bewältigung der Bürokratie unterstützen. Auch Online-Bildung ist ein Schwerpunkt. Wer sein Ticket vorab online kauft, spart Geld.