Krankenstand in der Pflege nähert sich zehn Prozent
Die Pflegebranche hat wieder den höchsten Krankenstand aller Berufe und der ist sogar noch einmal leicht um 0,2 Prozentpunkte gestiegen. Im Jahr 2023 betrug der Krankenstand 9,6 Prozent, berichtet die AOK Rheinland/Hamburg. Er nähert sich der Zehn-Prozent-Marke. Das heißt, von zehn Mitarbeitern fehlt immer einer. Beschäftigte in der Pflege fielen im Durchschnitt knapp 35 Tage krankheitsbedingt aus. Der Durchschnitt aller Berufe lag der Krankenstand deutlich niedriger bei 7,2 Prozent, am niedrigsten übrigens in der IT-Branche mit 4,3 Prozent.
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In der Pflege ist der Krankenstand am höchsten
Die Mitarbeiter in der Pflege waren im Jahr 2023 durchschnittlich 34,9 Tage krankgeschrieben, 2022 waren es 34,2 Tage, so eine Sprecherin auf Nachfrage von Care vor9. Die Statistik der AOK Rheinland/Hamburg erfasst rund 100.000 Beschäftigte in der Pflege. Jeder von ihnen hat im Durchschnitt 2,7 Krankenscheine eingereicht und fiel dann 13 Tage aus. Im Vergleich zum Vorjahr waren die Mitarbeiter in der Pflege häufiger, aber kürzer krankgeschrieben.
"Die Beschäftigten in der Pflege sind in ihrem Arbeitsalltag immer stärkeren psychischen und physischen Belastungen ausgesetzt. Das muss berücksichtigt werden, wenn es darum geht, Pflegeberufe attraktiver zu machen", kommentiert AOK-Vorstandsmitglied Sabine Deutscher die Zahlen. Deshalb sollte "auch an professionelle Unterstützung für den Umgang mit belastenden Situationen und traumatischen Erlebnissen gedacht werden", so Deutscher.
Das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) der AOK Rheinland/Hamburg hat für diese Statistik die Arbeitsunfähigkeitsdaten von mehr als einer Million Versicherten in Teilen Nordrhein-Westfalens analysiert, rund jeder zehnte davon arbeitet in der Pflege.
Thomas Hartung