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24. August 2023 | 16:52 Uhr
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Mehrheit der Deutschen will Vollversicherung für die Pflege

Klares Votum: Vier von fünf Bundesbürgern sind für den Ausbau der gesetzlichen Pflegeversicherung zu einer Vollversicherung. Dies zeigt eine repräsentative Forsa-Umfrage, die von einem breiten Bündnis für eine solidarische Pflegevollversicherung in Auftrag gegeben wurde. Interessant ist, dass es bei dieser Fragen kaum Unterschiede unter den Anhängern der verschiedenen Parteien gibt.

Pfleger Pflegekraft Altenpfleger Foto iStock PIKSEL

81 Prozent der Deutschen wollen eine Vollversicherung für die Pflege im Alter

Von den mehr als 1.000 Teilnehmern über 18 Jahre sprachen sich 81 Prozent für eine Pflegevollversicherung aus. Unter den Anhängern der SPD waren es 79 Prozent, der Grünen 82 Prozent, der CDU 78 Prozent sowie der FDP 76 Prozent. Hintergrund ist die Befürchtung einer großen Mehrheit der Deutschen von 76 Prozent, im Alter die Kosten für die eigene Pflege nicht stemmen zu können. Nur 14 Prozent glauben, dass sie den steigenden Eigenanteil bezahlen können.

Derzeit müssen Pflegebedürftige im ersten Jahr ihres Aufenthaltes in einem Pflegeheim durchschnittlich rund 2.700 Euro pro Monat selbst aufbringen. Davon entfallen auf die pflegerische Versorgung rund 1.250 Euro, der Rest setzt sich zusammen aus Kosten für Unterkunft und Verpflegung sowie Investitionskosten. Zumindest die Pflegekosten müssten in voller Höhe von der Versicherung übernommen werden

Das Bündnis für eine solidarische Pflegevollversicherung sieht sich mit der Umfrage in seiner Forderung einer Vollversicherung bestätigt und ruft die Bundesregierung dazu auf, den Ausbau der Pflegeversicherung jetzt anzugehen. "Wenn die Pflegeversicherung nicht endlich solidarisch ausgebaut wird, werden immer mehr Menschen von den hohen Kosten bei Pflegebedürftigkeit kalt erwischt. Pflegebedürftigkeit entwickelt sich immer mehr zu einer regelrechten Armutsfalle", sagt Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes.

Manfred Stegger, Vorsitzender des Biva-Pflegeschutzbundes, ergänzt: "In unserem Sozialstaat sollten die Menschen darauf vertrauen können, dass eine solidarische Versicherung, die das Wort ‘Pflege’ im Namen trägt, das reine Pflegerisiko auch voll abdeckt." Neben dem Paritätischen Gesamtverband und BIVA gehören die AWO, der Berufsverband für Pflegeberufe, Sozialverband Deutschland, Bundesverband der kommunalen Senioren- und Behinderteneinrichtungen, die Volkssolidarität, der Frauenrat, der DGB und Verdi zu dem Bündnis.

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